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13.01.2010
Archipunk
Jugendzentrum bei Madrid fertig
Als ebenso ungeschriebenes wie blind befolgtes Gestaltungsgesetz gilt, dass Gebäude für Kinder und Jugendliche möglichst bunt zu sein haben. Buchstäblich auf die Spitze treiben es in diesem Sinne Mi5 Arquitectos (Madrid) mit ihrer kürzlich fertig gestellten Casa de la Juventud (Jugendfreizeitheim) in Rivas-Vaciamadrid unweit der spanischen Hauptstadt.
Das in seiner rechtwinkligen Kubatur eher einfach gehaltene Gebäude rekurriert mit seinem Farbkonzept aus Pink und Orange sowie seinen prägnanten polygonalen Rahmenelementen auf die Comic-, Punk- und Graffitikultur der Jugendlichen mit ihren „Tags“. Die Vorstadtkinder wurden bereits früh in den Gestaltungsprozess eingebunden, was dem Gebäude eine größere Akzeptanz bei seiner Zielgruppe sichert.
Was auf den ersten Blick wie eine Geschmacksverirrung aus den späten siebziger Jahren anmutet, entpuppt sich von Nahem und vor allem im Inneren als differenziertes Raumgefüge mit hohem Identifikationspotenzial und Nutzungswert. Die Architekten lehnen sich bei ihrer partizipativen Vorgehensweise an den von Joseph Beuys geprägten Kunstbegriff der Sozialen Plastik an, bei dem ein Kunstwerk im weitesten Sinne durch eine Gemeinschaft von unterschiedlichen Individuen geformt wird. So erscheinen die kristallin geformten Innenräume des Zentrums als Ausdruck der jugendlichen Energie, die Verknüpfung der verschiedenen Ebenen und der für Skateboards und andere Sportarten nutzbare Dachgarten entsprechen dem Bewegungsdrang der Jugendlichen.
Fotos: Miguel de Guzmán
Zum Thema:
Ein weiteres interessantes Projekt, das im Sinne einer Sozialen Plastik entwickelt wurde, ist das „Lesezeichen Salbke“ in Magdeburg von KARO Architekten auf www.designlines.de .
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