RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Jugendherberge_in_Schoeneck_von_Knerer_und_Lang_Architekten_7884247.html

04.04.2022

Schwarz-gelb im Erzgebirge

Jugendherberge in Schöneck von Knerer und Lang Architekten


Der kleine Wintersport- und Erholungsort Schöneck im sächsischen Vogtlandkreis liegt auf einer Höhe von über 700 Metern mitten im Naturpark Erzgebirge. Dort entstand im Auftrag des Deutschen Jugendherbergswerks und in zweijähriger Bauzeit die neue Jugendherberge Schöneck nach Plänen von Knerer und Lang Architekten (Dresden).

Um ein umfangreiches Bauvolumen mit 130 Betten in die vorhandene lockere Wohnhausbebauung einzufügen, entwarfen die Architekten einen breiten, eingeschossigen Sockel, der alle dienenden und öffentlichen Funktionen aufnimmt. Gleichzeitig bildet dieser die Basis für drei parallel zueinander angeordnete, zweigeschossige Einzelhäuser mit Satteldach. Zwar orientieren sich die Baukörper in Proportion und Form an die ortstypische Bautradition, übersetzen diese jedoch zeitgemäß durch eine geradlinige Kubatur ohne Dachüberstand und durch eine großflächige Verglasung entlang der gesamten Südseite. Die drei Baukörper nehmen den Übernachtungsbereich auf, der sich vornehmlich aus Zwei- bis Vierbettzimmern mit Bädern zusammensetzt. Diese sind in überschaubare Abschnitte gegliedert und teilen sich jeweils gemeinschaftlich nutzbare, sogenannte „Panoramaloggien“.

Im durchgehenden Sockelgeschoss liegen sämtliche Gemeinschaftsbereiche, darunter der Eingang mit Rezeption und großem Foyer, Cafeteria und Speisesaal als Treffpunkt und Aufenthaltsorte, Abstell- und Trockenräume für Ski, Schlitten und Stiefel sowie verschiedene Räume für größere und kleinere Gruppen, für Schulklassen, Tagungen oder Orchesterproben. Diese öffentlich zugänglichen Räume sind mit großen Panoramafenstern ausgestattet. Für die Unterscheidung zwischen gemeinschaftlichen und privateren Zonen haben die Architekt*innen ein klares und konsequentes Farbkonzept aus tiefem Schwarz und leuchtendem Gelb geschaffen.

Die Herberge mit Baukosten von rund 5.4 Millionen Euro ist in Massivbauweise aus Stahlbeton mit Dachstühlen aus Holz umgesetzt. Außenwände und Dach sind allseitig mit schwarzen Wellplatten aus Faserzement verkleidet. Die Dachflächen des Sockels wurden begrünt. Der Bau erhielt eine Annerkennung beim BDA Preis Sachsen 2021 und eine Auszeichnung beim Sächsischen Staatspreis Ländliches Bauen 2021. (uav)

Fotos: Jens Weber


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Kommentare (10) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

04.04.2022

Mit Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom

Theater und Konzerthaus in Repentigny von fabg

04.04.2022

Straßenüberdeckelung von Structurelab

Zu aktuellen Planungen in Düsseldorf

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort