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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Jugendhaus_am_Starnberger_See_fertig_1063399.html

12.05.2010

Prinzipielle Coolness

Jugendhaus am Starnberger See fertig


Er hält sich hartnäckig, der Glaube, dass Architektur für Kinder und Jugendliche „rund, bunt, fröhlich und schief“ sein müsse. Gerade diesem Klischee wollten die Architekten des soeben eröffneten Jugendhauses „nepomuk“ am Starnberger See nicht entsprechen. Vielmehr setzten Götz Hootz Castorph (München) bei ihrem im Architektenwettbewerb 2007 preisgekrönten Entwurf auf einen „schlichten und präzisen Baukörper“, dem von den jugendlichen Nutzern bei der Einweihungsfeier tatsächlich eine „prinzipielle Coolness“ bescheinigt wurde.

Entwurfsidee für den knapp 1.000 Quadratmeter Nutzfläche großen Neubau war das Bild eines „dunklen, hölzernen Floßes“ auf der Festwiese am Starnberger See. Städtebaulich bildet er einen eigenen Baustein in der Nachbarschaft zu Landratsamt, Hallenbad und Bayerischem Yacht-Club. Besonders Augenmerk legten die Architekten auf die Ausbildung der Freiflächen und ihre Übergänge zu den Innenräumen: Einem Kolonnadengang ähnlich schafft eine von schlanken Stahlbetonstützen eingefasste Terrasse die Vermittlung zu den teils überdachten, teils ganz offenen Freiräumen. Dabei orientieren diese sich nach Westen, um von der Nachmittagssonne zu profitieren. 

Einfache Materialien wie Holz, Beton, Asphalt und Linoleum, in dunklen Farbtönen gehalten, sollen einen „zeitlosen“ Hintergrund für das „Jetzt“ der jungen Menschen bieten. Eine Verkleidung aus dunkel gestrichenem, einfachem Fichtenholz nimmt Bezug auf die am See üblichen Alltagsarchitekturen wie Bootshäuser und Werfthallen. Die Schalungsstruktur des Betonsockels wiederholt sich in der horizontalen Bretterverkleidung des Dachrandes.

Die Architekten wollten ein Gebäude schaffen, das dem „periodisch wechselnden Publikum organisatorische und gestalterische Permanenz entgegensetzt“. Auch andere Starnberger Gruppen und Vereine ohne eigene Räumlichkeiten sollen im „nepomuk“ heimisch werden. Im Idealfall könnte also ein „echter Begegnungsort der Generationen“ entstehen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

LEHMANN, TABILLION & CASTORPH


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