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23.03.2016

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Pavillon am Siegesdenkmal

Jürgen Mayer H. baut Haltestelle in Freiburg


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Spricht der Freiburger vom „Siegesdenkmal“, meint er weniger die unter Denkmalschutz stehende Statue, welche an den Sieg der Deutschen im Deutsch-Französischen Krieg 1871 erinnern soll, sondern eher einen geschäftigen Verkehrsknotenpunkt von Straßenbahnen und Bussen am Rande der Altstadt.

Die eigentliche Statue – die Viktoria mit Siegeskranz – scheint heute etwas unliebsam geworden, der Stolz über den Sieg gegen den „Erzfeind Frankreich“ hat heute natürlich keinen stadtgesellschaftlichen Konsens mehr, und es ist daher nicht verwunderlich, dass die Statue in der Vergangenheit bereits einmal versetzt wurde. Irgendwo muss sich halt ein Platz finden.

Es könnte nun erneut geschehen, dass die Viktoria weichen muss, und fortan etwas diskreter außerhalb wichtiger Blickachsen stehen wird, denn hier soll am besten etwas ganz Neues, Zeitgemäßes entstehen. Jürgen Mayer H. und Partner, Architekten konnten kürzlich als Gewinner eines Wettbewerbes für die neue Straßenbahnhaltestelle mit Café hervorgehen.

Sein Vorschlag einer leichten, transparenten Dachkonstruktion kontrastiert mit dem leidigen Koloss. In bekannt geometrisch-verspielter Manier legt er ein Kreisraster über den dreieckigen Platz und platziert ein Holzdach, dessen Form sich daraus ableitet. Das Dach sitzt auf einer Stahlkonstruktion, im Bereich des Cafés tragen Wände aus Stahlbeton die Lasten. Die neue Haltestelle soll voraussichtlich 2018 fertiggestellt werden. (df)




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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

RJauch | 26.03.2016 15:17 Uhr

Paponz

Welcher Diskurs denn, Captain? Ich glaube viel mehr, den Diskurs mit Provokation anzuregen, weil faktisch keiner stattfindet. Oder warum glauben Sie werden immer diesselben Show-Architekten gezeigt? Fühlen Sie sich in einem architekktonischen Diskurs befindlich? Unser Berufsbild seiert doch nur noch geradezu an baulichem Ausdruck und Selbstdarstellung, viel mehr würde es einer Epoche mal wieder gut tun, denken zu lernen und vor allem aus der Geschichte zu lernen.

5

Captain Kirk | 25.03.2016 11:52 Uhr

Popanz

Herr Jauch, Sie unterstellen eine Diffamierung wo keine ist, und vergiften damit den Diskurs. Oder anders ausgedrückt: Sie schlagen sich selbst mit der Nazikeule, um danach drüber zu jammern.

4

solong | 24.03.2016 09:39 Uhr

...welcome back ...

der 60er...jahre ... das war schon damals keine antwort von langem bestand ...

3

R Jauch | 24.03.2016 08:07 Uhr

Antwort

Mir ist sehr wohl bewusst, Herr Kirk, dass die Gebäude hinter der neuen, sehr zeitgemäßen und dauerhaften, Bushaltestelle nicht aus der Bauzeit des dritten Reiches stammen. Auch die Statue. Aber mit Verlaub werden heute auch in der Politik Leute als Nazis diffamiert, die gar keine sind. Daher war dies eher gesellschaftskritisch gemeint.

Der gesellschaftliche Bezug, der im Artikel dargestellt wird, äußert sich aus meiner Sicht auch in der Verunglimpfung des Denkmals. Dass es im dritten Reich hätte eingeschmolzen werden sollen, verdeutlicht ja umso mehr, dass mit diesem Denkmal würdevoll umgegangen werden muss. Das Würdevolle vermisse ich in der Lobpreisung auf ein Stück Architektur, das vermutlich eine Halbwertszeit von nur wenigen Jahren hat.

2

Captain Kirk | 23.03.2016 19:27 Uhr

Popanz

Ich fürchte, Sie versuchen hier einen Popanz aufzubauen, Herr jjauch. Von "Nazi-Architektur" hat außer Ihnen nämlich niemand geschrieben. Aus gutem Grund: Sowohl Denkmal als auch Karlskaserne sind zu einer Zeit entstanden, als der Nazionalsozialismus noch nicht mal am Horizont zu ahnen war.
Und die harmlosen 50er Gebäude können Sie ja wohl auch nicht meinen.
Daß man auf einen militärischen Sieg gegen Frankreich stolz sein könnte wirkt doch etwas aus der Zeit gefallen. Der Erhalt des Denkmals als zeitgeschichtliches und kunsthistorisches Dokument hat damit ja zum Glück auch nichts zu tun.
Seiner Zerstörung ist es übrigens schon mehrfach entgangen. U.a. weigerte sich die Stadt dem Vorschlag des NSDAP Gauleiters zu folgen, und die Statue einzuschmelzen, um das Metall Adolf Hitler zum Geburtstag zu schenken. 1961 musste es dann einer Ringstraße weichen. Nun soll der Standort erneut den veränderten Erfordernissen im Stadtraum angepasst werden. Was ist daran so schlimm?
Und was hat das mit Diffamierung deutscher Geschichte zu tun? Hat unsere Epoche denn kein Anrecht darauf sich baulich auszudrücken?

1

RJauch | 23.03.2016 16:11 Uhr

"Nazi Architektur"


"Die eigentliche Statue „die Viktoria mit Siegeskranz“ scheint heute etwas unliebsam geworden, der Stolz über den Sieg gegen den „Erzfeind Frankreich“ hat heute natürlich keinen stadtgesellschaftlichen Konsens mehr, und es ist daher nicht verwunderlich, dass die Statue in der Vergangenheit bereits einmal versetzt wurde. Irgendwo muss sich halt ein Platz finden."

Am besten die ganze "Nazi-Architektur" im Hintergrund auch noch abreißen und etwas "zeitgemäßes" errichten. Wie diffamierend kann man über deutsche Geschichte und ein Denkmal berichten. Wie viele Menschen sind in diesem Krieg gefallen und man will die Statue am liebsten in einen Hinterhof verbannen. Taugt Sie denn nicht eventuell auch als Mahnmal wenn man sich schon nicht mehr über ehemals deutsche Siege erinnern darf?

Die Statue wird jedenfalls wohl immer einen stadtgesellschaftlichen Konsens behalten, auch wenn unsere Gesellschaft diesen Wert nicht mehr erkennt.

 
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