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24.10.2006

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Shalom Europa

Jüdisches Zentrum in Würzburg eröffnet


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Am 23. Oktober 2006 wurde in Würzburg das neue Jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum „Shalom Europa“ eröffnet. Auf knapp 4.800 Quadratmetern entstanden ein neuer Gemeindesaal, ein Jugendzentrum sowie ein Museum. Der Komplex rund um eine 36 Jahre alte Synagoge hat 12 Millionen Euro gekostet und wurde vom Büro Grellmann Kriebel Teichmann aus Würzburg entworfen.

Die Anzahl der Gemeindemitglieder in Würzburg ist - besonders durch den Zuzug von Juden aus Osteuropa - von 200 auf mehr als 1.000 gestiegen. Der neue Gemeindesaal bietet Platz für 400 Besucher. Ein Zentrum für alte Menschen sowie Unterrichtsräume, ein Jugendzentrum mit 90 Schlafplätzen und einer koscheren Küche ergänzen das Angebot.
Ein Museum, das anhand von Grabsteinen die Geschichte des jüdischen Lebens im Mittelalter zeigt, wird an fünf Tagen in der Woche öffentlich zugänglich sein. Die Exponate aus den Jahren 1129 bis 1346 stammen aus dem weltweit größten Fund von jüdischen Grabsteinen: 1987 wurden in Würzburg auf dem Gelände eines ehemaligen Friedhofs rund 1.500 solcher Steine und Fragmente entdeckt. Die Steine bilden symbolisch das Fundament des neuen Gemeindezentrums an der Valentin-Becker-Straße.

Die Baukörper gruppieren sich um einen Innenhof. Die Zugänge zur Synagoge, zur Verwaltung, den Gemeinderäumen und dem Museum sind klar definiert. Im Nordosten öffnet sich das neu gestaltete Foyer der bereits 1970 eingeweihten Synagoge, die als geistliches Zentrum mit ihrer Kuppel von überall sichtbar bleibt. Der Lärm der Bahnlinie im Südosten wird von einem lang gestreckten Bau abgeschirmt, dessen Räume sich zum Innenhof orientieren.
Der Kopfbau an der Straße aus Schönbrunner Sandstein, der an die Tempelmauer in Jerusalem erinnert, hat durch die dem David-Schuster-Saal vorgelagerte künstlerisch gestaltete Glasfront einen eigenen Akzent.

Vor dem Gemeindezentrum weitet sich der Gehsteig zu einem Vorplatz. Eine einladende Passage zeigt den Eingang zu den Gemeinderäumen.
Das Museum ist zur Straße geschlossen und vom Innenbereich einsehbar. Erdgeschoss und Untergeschoss sind durch hohe Lichträume mit einer frei stehenden Treppe zu einer Einheit verschmolzen. Darüber befinden sich die Festräume. Der Festsaal ist mehrfach teilbar und mit eingestellter Empore auch synagogal nutzbar.
Auf der anderen Seite ist der Zugang zur Synagoge. Eine Brücke lässt sich am Laubhüttenfest als Sukkah zum Himmel öffnen und führt über ein Foyer zur Synagoge.
Naturstein, Stahl, Aluminium, Putz, Ahornparkett und Linoleum prägen die Innenräume.


Zum Thema:

www.shalomeuropa.de


 
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