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08.04.2013
Gespaltene Geschichte
Jüdisches Museum in Warschau von Lahdelma & Mahlamäki fertig
Am 19. April 1943 begann der Aufstand im Warschauer Ghetto – auf den Tag genau 70 Jahre später wird das neue Jüdische Museum der Stadt für zwei Tage vorab eröffnen, in Erinnerung an den einmonatigen Kampf. Das Gebäude wurde nach einem Entwurf des finnischen Architekturbüros Lahdelma & Mahlamäki gebaut, das sich 2005 in einem Wettbewerb durchsetzen konnte.
Die kubische und schlicht anmutende Gebäudeform wird von einem schluchtartigen Spalt durchzogen, der als öffentliche Passage dient und den Neubau mit seiner Umgebung verbindet. Bereits 2005 lobte die Wettbewerbsjury den Umgang der Architekten mit dem öffentlichen Raum und dem bestehenden Mahnmal für das Warschauer Ghetto: Für die Architekten war die einfache, würfelförmige Geometrie des Ehrenmals die Hauptinspiration für ihren Entwurf.
Um den Baukörper legt sich eine minimal gefaltete, vorgehängte Glasfassade, deren Paneele mit dem Wort „Polin“ bedruckt wurden, in hebräischer und lateinischer Schriftweise: Ein Bezug auf die Legende der Ankunft der Juden in Polen. Hinter der äußeren Hülle springt das Gebäude leicht zurück und öffnet sich nur gelegentlich über Fensterschlitze zum Außenraum.
Im Kontrast zu der schlichten Gebäudeform wird das Innere von massiv wirkenden und sich krümmenden Wänden durchzogen, die den Neubau raumhoch durchschneiden und im Zentrum die Haupthalle bilden. Für die Architekten ein Symbol „für den tiefen Spalt, der sich durch die Geschichte der polnischen Juden zieht“. Eine Brücke soll als verbindendes Element „Vergangenheit und Zukunft“ zusammenführen.
Im Inneren des 13.000 Quadratmeter großen Hauses befinden sich neben der Dauerausstellung, die etwa ein Drittel der Gesamtfläche einnimmt, weitere temporäre Ausstellungsräume, ein großes Auditorium sowie Kinder- und Lernbereiche. Die feierliche Einweihung des Jüdischen Museums findet Anfang nächsten Jahres statt.
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