Zwischen Alexander- und Strausberger Platz ragt die DDR-Fassade des Kino International rund neun Meter weit in den Stadtraum. Zusammen mit dem ehemaligen Hotel Berolina – dem heutigen Bürgeramt Rathaus Mitte – und dem Café Moskau ist das Kino wesentlicher Teil des Ensembles an der Karl-Marx-Allee. Jetzt wird das Kino International 60 Jahre alt, und die Yorck Kinogruppe, die das Haus betreibt, lädt ab dem 6. November 2024 bis Ende Januar 2024 zu unterschiedlichen Veranstaltungen in die traditionsreichen Räume.
Am 15. November 1963 feierte das eindrückliche Gebäude nach einer zweijährigen Bauphase mit dem sowjetischen Drama „Eine optimistische Tragödie“ Premiere. Das damalige DEFA-Premierenkino wurde von Josef Kaiser und Heinz August entworfen und gilt als eines der bekanntesten und charakteristischsten Gebäude der DDR-Moderne in Berlin. Gedacht war es nicht nur als reines Lichtspielhaus, sondern als multifunktionales Gebäude. Hier fanden auch Konzerte statt, es gab sogar eine Stadtteilbücherei und einen Jugendclub. Schon 1990 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Zwei Jahre später übernahm die Yorck Kinogruppe das Haus.
Nach 60 Jahren Betrieb steht im Frühjahr 2024 eine Generalsanierung des Kinos an – ein weiterer Grund, das Haus jetzt noch einmal zu feiern. Den Auftakt bildet am kommenden Montag, 6. November 2023 die Reihe Mongay, die selbst 25. Geburtstag feiert. Am 10. November 2023 folgt dann die offizielle Jubiläumsfeier mit viel Filmprominenz, für die es auch ein Kontingent an Publikumstickets gibt. Ein Höhepunkt ist außerdem der Tag der offenen Tür am 19. November 2023. Neben Führungen mit Blick hinter die Kulissen gibt es unter anderem einen Filmposter-Basar und eine Ausstellung im Foyer.
Darüber hinaus wird es bis Ende Januar 2024 immer am Sonntag um 11 Uhr ein umfangreiches Kinoprogramm mit DEFA-Klassikern geben. Nach der Sanierung soll das Gebäude dann 2026 wiedereröffnet werden.
Programm: 6. November 2023 bis 28. Januar 2024
Ort: Kino International, Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin
Der Tag der offenen Tür ist kostenfrei, die Filme sind zum reduzierten Preis zu sehen. Das gesamte Programm und Tickets gibt es hier unter:
www.yorck.de/specials/60-jahre-kino-international
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Hinrich Schoppe | 03.11.2023 17:42 UhrHoffnung
Bis jetzt hat das Kino in einem guten Originalzustand überlebt.
Nun droht die Generalsanierung, was meist nicht Gutes verheißt.
Ich sage nur Haustechnik und Brandschutz.
Hoffen wir mal auf jemanden wie Brenne als Planer und jemanden wie HHP als Brandschutzgutachter, wenn ich jemanden der Altgedienten aus meiner aktiven Berliner Zeit nennen darf, dann könnte was über bleiben.
Für die Haustechnik hoffe ich mal auf die Kombination High-Tech mit No-Tec, die Herr Schellnhuber (Klimafolgenforschung Potsdam) neulich auf einer Podiumsdiskussion so schön beschrieben hat:
Wenige gezielte Maßnahmen wie z.B. Wärmepumpe und natürliche Konvektion (früher hieß das Lüftung über Fenster oder Schacht) und sonst Nix. Spart Kilometer von Kabel, störanfälligen Regelungstechniken und blinder Substanzzerstörung für irgendwelche Trassierungen.
Danke.