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28.04.2016

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Beige Kontemplation

John Pawson baut für Living Architecture


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Moderne Architektur und exklusive Ferienpläne: Bei Living Architecture geht das Hand in Hand. Über das Konzept der britischen Organisation, mit Stararchitekturen im High-End-Sektor des Ferienwohnungsmarktes mitzumischen und gleichzeitig im Vereinigten Königreich ein Bewusstsein für moderne Architektur zu fördern, wird immer wieder gerne berichtet.

Abgelegene Orte, renommierte Architekten und budgetäre Freizügigkeit sind das Rezept für einen interessanten Ferienhaus-Katalog. Wochenend-Ziele findet der wohlhabende Design-Freund bereits hier: im „House for Essex“ von FAT und Grayson Perry in Essex, dem „Balancing Barn“ von MVRDV in Thorington, dem „Dune House“ von Jarmund/Vigsnæs in Thorpeness und dem „Shingle House“ von NORD Architects am Strand von Dungeness in Kent.

Diesem Katalog wird nun ein weiteres Domizil hinzugefügt, welches man für umgerechnet 4.000 Euro pro Woche mieten kann: Das „Tŷ Bywyd“ – walisisch für „Lebenshaus“ –, realisiert von RIBA-Preisträger John Pawson im walisischen Llanbister in der Nähe der Llandrindod Quellen.

Im Dialog mit dem Philosophen Alain de Botton entwickelte Pawson einen Ort mit therapeutischer Funktion. Wie in eine beige Wattedecke eingehüllt – die Farbpalette dominieren Decken, Türen und Möbel aus hellem Douglasfichtenholz –, soll der Gast in eine „Zone der extremen Ruhe eintauchen“, und der Hektik und visuellen Überforderung der Stadt für gewisse Zeit entfliehen. Konzepte des Buddhismus sind bis heute eine wichtige Referenz für Pawsons Entwürfe. Seine minimalistische Ästhetik, inspiriert von japanischer Bautradition und der Architektur der Benediktiner Mönche, leitet sich beim Lebenshaus von der konzeptuellen Trias Klarheit, Einkehr und Erholung ab.

Die „Kontemplations Kammer“, ein kleines, dunkles Kerkerzimmer, übt den Gast in Askese. Verzichten muss der Gast bei seinem einwöchigen Aufenthalt in den anderen Räumen allerdings auf nichts: Eine luxuriöse Ausstattung, großzügige Wohnbereiche und Badezimmer, eine mit westlicher therapeutischer Literatur und „transzendentaler Musik“ ausgestattete Bibliothek schaffen Rahmenbedingungen für Reflexion, aber auch für eine erholsame Zeit. Ein Kloster in säkularen Zeiten – Askese und Luxus: Pawson versucht die Widersprüche aufzuheben. (df)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

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Andrea Palladio | 29.04.2016 09:00 Uhr

@a_C

Solange die Stereoanlage in den 4'000.- Euro eingeschlossen ist ein guter Deal.

1

a_C | 28.04.2016 16:49 Uhr

Das Grauen in grau...

Grundsätzlich ein gelungenes Objekt, aber Bild 5 und Bild 8 sehen aus, als seien sie - sowohl vom Entwurf als auch von der Materialität - aus einem Horrorfilm der 1980er Jahre entsprungen. So sehr ich John Pawson auch schätze, aber das lädt nicht dazu ein, 4.000 Euro die Woche zu investieren.

 
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