- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
26.08.2020
Neubau Junge Bühne
JSWD gewinnen in Dortmund
Die Jugend soll es richten oder besser: Ein Neubau für die Jugend. Wie in vielen anderen deutschen Großstädten verfügt nämlich auch Dortmund über einen Theater- und Opernkomplex mit ziemlich langer Baugeschichte und zum Teil schwieriger räumlicher Disposition. Nach mehrjähriger Erneuerung des Werkstatt- und Magazintrakts ist der Sanierungsbedarf noch immer groß. Und auch im Stadtraum hinterlässt der Theaterteil der Anlage – im Gegensatz zum vorderen Opernhaus – keinen besonderen Eindruck. Dies zu ändern, dazu bietet nun ein im Juli entschiedener Wettbewerb die Chance. Für das in der Stadt schon stark vertretene Kinder- und Jugendtheater inklusive einer eigenen jungen Opernsparte soll anstelle eines bisherigen Provisoriums ein Neubau entstehen. Direkt neben dem Schauspielhaus gelegen, ließe sich damit zugleich die Gesamtanlage deutlich aufwerten. Gewonnen haben den nichtoffenen Realisierungswettbewerb JSWD Architekten aus Köln:
- 1. Preis: JSWD Architekten, Köln
- 2. Preis: PFP Planungs GmbH, Hamburg
- 3. Preis: KSP Jürgen Engel Architekten, Berlin
- Anerkennung: Gerber Architekten, Dortmund
- Anerkennung: Behnisch Architekten, Stuttgart
Geht alles nach der Vorstellung von JSWD, erhält die Dortmunder Jugend einen kompakten sechsgeschossigen Bau mit einem gläsernen, mehrgeschossigen Foyer. Eine Studiobühne mit rund 150 Plätzen würde die unteren beiden Stockwerke besetzen, darüber folgte die Hauptbühne mit 300 Plätzen und schließlich – quasi auf dem Dach – eine Probebühne. Rückseitig fände der Neubau Anschluss an die bestehende Werkstattmagistrale. Und zum Hiltropwall hin bekäme der schon heute existierende Theaterplatz etwas mehr Fassung. Der Jury unter Vorsitz von Christa Reicher gefiel insbesondere, wie zurückhaltend sich das Haus zur teils denkmalgeschützten Bebauung der Nachkriegszeit verhält. Zugleich überzeugt der Kubus als logische geometrische Ergänzung zu Riegel und „Kuppel“ der bestehenden Bühnenanlage.
Bis auf Behnisch Architekten, die eine Art dekonstruierten Findling projektierten, arbeiteten auch alle anderen Büros mit kubischen Formen. Insbesondere die Projekte von KSP und Gerber versuchen dabei noch stärker das bestehende Ensemble zu vereinheitlichen. Bei letzterem Entwurf geschehe dies über die Einhausung des bisher offenen Theaterplatzes.
Ob und welcher Form die Junge Bühne schließlich gebaut wird, bleibt allerdings offen. Der grobe Kostenrahmen von 15 Millionen Euro als Grundlage des Wettbewerbs erscheint manchen als nicht realistisch. Und umgekehrt muss auch die Sanierung des Schauspielhauses bald angegangen werden – eine Machbarkeitsstudie soll dahingehend bald Klarheit schaffen. Zu wünschen wäre Dortmund eine solch zukunftsweisende Theaterinvestition aber allemal. Anfang nächsten Jahres soll zumindest die nun laufende Verhandlungsphase abgeschlossen sein. (sb)
Zum Thema:
Mehr über die herausfordernde Sanierung alter Bühnenbauten auch in unserer Baunetzwoche#559: Baustelle Oper.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (6) lesen / Meldung kommentieren
1. Preis: JSWD Architekten
2. Preis: PFP Planungs GmbH
3. Preis: KSP Jürgen Engel Architekten
Anerkennung: Behnisch Architekten
Bildergalerie ansehen: 36 Bilder