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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-J._Mayer_H._und_Partner_planen_Hochhaus_in_Seoul_8662194.html

30.07.2024

Sanft geschwungen

J. Mayer H. und Partner planen Hochhaus in Seoul


Ein hundertgeschossiges Hochhaus wollte sich die Stadtregierung von Seoul kürzlich gönnen. Der Wunsch nach Höhe ist in der südkoreanischen Metropole offenbar ungebrochen – immerhin steht sie in den Top 20 der weltweit Wolkenkratzer-reichsten Städte. Die ökonomische Realität sieht dann allerdings doch anders aus. Nachdem sich keine Bieter für den Hundertgeschosser fanden, wurde das Projekt gestoppt. Was dies für ein anderes Seouler Hochausvorhaben bedeutet, das vor kurzem vorgestellt wurde? Der sogenannte Cheongdam Tower des Berliner Büros J. Mayer H. und Partner nimmt sich bei halber Höhe im Vergleich zumindest bescheidener aus. Das dürfte seine Chancen vielleicht erhöhen. Ein anspruchsvolles Programm wird aber trotzdem verfolgt.

Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Ideenphase. Es ist als Gewinner aus einem Wettbewerb der Stadt Seoul hervorgegangen. Bereits Ende 2023 hatte Bürgermeister Oh Se-hoon ein umfangreiches Programm vorgestellt, um mehr architektonische Innovation in die Stadt zu bringen. Ein Mittel soll dabei die Lockerung bestehender Planungsbeschränkungen für besondere Vorhaben sein. In diesem Zusammenhang ist auch der organisch geschwungene Turm von J. Mayer H. und Partner zu sehen, die im Frühjahr bereits ein Projekt für die Flussinsel Nodeul Island vorgestellt hatten.

Cheongdam ist Teil des Gangnam-Bezirks und gehört zu den wohlhabendsten Nachbarschaften von Seoul. Insofern passt die mondän-luxuriöse Atmosphäre mit K-Pop-Bezügen, die die Visualisierungen des Cheongdam Towers vermitteln. Die Architekt*innen entwarfen ein kurviges Volumen, das an einen begrünten Termitenhügel denken lässt. Ein öffentlicher Sockel mit sanft geschwungenen Treppen soll das Gebäude in sein urbanes Umfeld einbinden. Das Programm umfasst hier etwa Kultureinrichtungen und Einkausmöglichkeiten.

Wie der Sockel soll auch das restliche Hochhaus von einer Nutzungsmischung geprägt sein. Dazu gehören Wohnen und Arbeiten, aber auch öffentliche Räume in luftiger Höhe. Zentrale Themen des Entwurfs sind laut Architekt*innen ein nachhaltiger Umgang mit Wasser und gute mikroklimatische Bedingungen dank der üppigen Begrünung. Auch zielt das Vorhaben auf einen Nullenergiestatus ab.

Ob das Projekt tatsächlich eines Tages umgesetzt werden wird? Konkreter muss die bisher noch ziemlich luftige Vision sicherlich noch werden. Klar ist aber auch, dass Seoul für solche architektonischen Extremvorhaben zumindest das notwendige Publikum haben dürfte. Entwickelt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit Buro Happold (Berlin) und Tomoon Architects (Seoul). Als Auftraggeberin trat die Asia Holding Company in Erscheinung. (sb)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

J. MAYER H. und Partner
Buro Happold


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