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30.07.2024

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Sanft geschwungen

J. Mayer H. und Partner planen Hochhaus in Seoul


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Ein hundertgeschossiges Hochhaus wollte sich die Stadtregierung von Seoul kürzlich gönnen. Der Wunsch nach Höhe ist in der südkoreanischen Metropole offenbar ungebrochen – immerhin steht sie in den Top 20 der weltweit Wolkenkratzer-reichsten Städte. Die ökonomische Realität sieht dann allerdings doch anders aus. Nachdem sich keine Bieter für den Hundertgeschosser fanden, wurde das Projekt gestoppt. Was dies für ein anderes Seouler Hochausvorhaben bedeutet, das vor kurzem vorgestellt wurde? Der sogenannte Cheongdam Tower des Berliner Büros J. Mayer H. und Partner nimmt sich bei halber Höhe im Vergleich zumindest bescheidener aus. Das dürfte seine Chancen vielleicht erhöhen. Ein anspruchsvolles Programm wird aber trotzdem verfolgt.

Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Ideenphase. Es ist als Gewinner aus einem Wettbewerb der Stadt Seoul hervorgegangen. Bereits Ende 2023 hatte Bürgermeister Oh Se-hoon ein umfangreiches Programm vorgestellt, um mehr architektonische Innovation in die Stadt zu bringen. Ein Mittel soll dabei die Lockerung bestehender Planungsbeschränkungen für besondere Vorhaben sein. In diesem Zusammenhang ist auch der organisch geschwungene Turm von J. Mayer H. und Partner zu sehen, die im Frühjahr bereits ein Projekt für die Flussinsel Nodeul Island vorgestellt hatten.

Cheongdam ist Teil des Gangnam-Bezirks und gehört zu den wohlhabendsten Nachbarschaften von Seoul. Insofern passt die mondän-luxuriöse Atmosphäre mit K-Pop-Bezügen, die die Visualisierungen des Cheongdam Towers vermitteln. Die Architekt*innen entwarfen ein kurviges Volumen, das an einen begrünten Termitenhügel denken lässt. Ein öffentlicher Sockel mit sanft geschwungenen Treppen soll das Gebäude in sein urbanes Umfeld einbinden. Das Programm umfasst hier etwa Kultureinrichtungen und Einkausmöglichkeiten.

Wie der Sockel soll auch das restliche Hochhaus von einer Nutzungsmischung geprägt sein. Dazu gehören Wohnen und Arbeiten, aber auch öffentliche Räume in luftiger Höhe. Zentrale Themen des Entwurfs sind laut Architekt*innen ein nachhaltiger Umgang mit Wasser und gute mikroklimatische Bedingungen dank der üppigen Begrünung. Auch zielt das Vorhaben auf einen Nullenergiestatus ab.

Ob das Projekt tatsächlich eines Tages umgesetzt werden wird? Konkreter muss die bisher noch ziemlich luftige Vision sicherlich noch werden. Klar ist aber auch, dass Seoul für solche architektonischen Extremvorhaben zumindest das notwendige Publikum haben dürfte. Entwickelt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit Buro Happold (Berlin) und Tomoon Architects (Seoul). Als Auftraggeberin trat die Asia Holding Company in Erscheinung. (sb)


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Kommentare

4

peter | 31.07.2024 12:57 Uhr

@unke

j.mayerh. ist ein visionär! bitte nicht an solchen nebensächlichkeiten wie statik oder einem dichten dach stören, darüber muss man großzügig hinwegsehen!

die werke des architekten in georgien habe ich mal besucht, die bröseln teils still und leise vor sich hin.

und ich weiß noch, als die karlsruher mensa damals gebaut wurde, schien mir die konstruktionsweise suspekt: massivholz, eingegossen in polyurethan - als tragwerk und außenfassade. wenn die pu-schicht irgendwo mal ein loch bekommt, was immer sein kann und irgendwann passiert, dringt wasser ein, und das holz kompostiert innerhalb seiner kunststoffhülle. das widersprach zumindest meinem gefühl, was die konstruktion eines holzbaus angeht. stahl oder beton wären damals vielleicht die besseren baumaterialien gewesen.

aber bei jmh geht es um die form, um die idee, um das bild - weniger um architektur, nachhaltigkeit oder bautechnik. so offenbar auch hier in korea.

3

arcseyler | 31.07.2024 10:31 Uhr

.........

Der Mut zur Formlosigkeit. Lediglich das Zusammenspiel von Grün und Sonnenschutz.

2

Arcseyler | 30.07.2024 17:43 Uhr

....

Der Mut zu einem schüchternen Gebilde, das den Sockel in die Vertikale übergehen lässt. Nur grün und Sonnenschutzgitter.

1

Unke | 30.07.2024 15:59 Uhr

Wolkenkuckucksheim

Donnerwetter! Genauuu so wird das Teil später aussehen!

Hoffentlich aber nicht so wie unsere Mensa aka Nutellabrötchen von Herrn Mayer H.

Die ist nämlich schon seit vielen Jahren vollständig von einem Schutzgerüst eingehüllt.

 
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