Vergangene Woche wurde die polnisch-französische Architektin und Stadtplanerin Iwona Buczkowska mit dem Jane Drew Prize for Architecture 2024 ausgezeichnet, den das in London erscheinende Architects’ Journal jährlich zusammen mit dem Magazin The Architectural Review vergibt.
Gewürdigt wurde die Architektin, die 1980 in Paris ihr Atelier Iwona Buczkowska gründete, insbesondere für ihre Sozialwohnungsbauprojekte im Großraum Paris und als Pionierin des Holzbaus. Unter anderem entwarf sie 1992 mit der Cité Pierre Sémard in der nordöstlich von Paris gelegenen Gemeinde Le Blanc-Mesnil den größten Holzwohnkomplex Frankreichs, der sich am Vorbild der europäischen Stadt orientiert. Sie gilt als Verfechterin des Rechts auf guten Wohnraum und „regt uns an, über den Beitrag der Architektur zur sozialen Ökologie nachzudenken“, so die Herausgeberin von Architectural Review Manon Mollard in der Presseerklärung.
Der 1998 ins Leben gerufene, mit 10.000 Pfund dotierte Jane Drew Prize ist seit 2012 Teil der W Awards (ehemals Women in Architecture Awards), eines gemeinsamen Programms der beiden Architekturmagazine. Benannt ist er nach der englischen Modernistin Jane Drew (1911–96), die unter anderem als erste ein Architekturbüro gründete, in dem nur Frauen arbeiteten und 1961 als erste Architekturprofessorin ans Massachusetts Institute of Technology MIT berufen wurde.
Zu den früheren Gewinnern gehören: Kazuyo Sejima (2023), Farshid Moussavi (2022), Kate Macintosh (2021), Yasmeen Lari (2020), Elizabeth Diller (2019), Amanda Levete (2018), Denise Scott Brown (2017), Odile Decq (2016), die Gründerinnen von Grafton Architects Yvonne Farrell und Shelley McNamara (2015), Kathryn Findlay von Ushida Findlay (2014), Eva Jiřičná (2013) und Zaha Hadid (2012). (uav)
Foto: Patricia Stroud
Zum Thema:
architectural-review.com, architectsjournal.co.uk
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