Geht das? Eine erwartbare Frage, sieht man die zarten Zeichnungen von Junya Ishigamis neuen Entwürfen – der Japaner kennt keine Limits. Schneeflocken, Seifenblasen, Wolken: Seine Bauten orientieren sich an natürlichen Phänomenen und organischen Formen.
Mit genau einem solchen Konzept haben Junya Ishigami + Associates zusammen mit dem dänischen Büro Svendborg Studio Architects gerade einen Wettbewerb in Kopenhagen gewonnen. Ausgelobt von der dänischen Hope Foundation soll im Nordhavn das „House of Peace“ entstehen: ein neues Monument für den Weltfrieden, das direkt vor der UN City von 3XN platziert wird.
Dass so ein Projekt keine einfache Kiste sein kann, versteht sich von selbst. Das Team Ishigami/Svendborg hat das 3.000 Quadratmeter große, künftige Wahrzeichen als schneeweiße wolkenähnliche Struktur entworfen, die über dem Wasser schweben soll. Besucher können mit kleinen Booten ganz harmonisch durch die wellenförmigen Baldachine rudern und die Ruhe genießen.
Ziel der unaufgeregten Architektur ist es, die Gedanken schweifen zu lassen und abzudriften – sowohl auf dem Wasser als auch aus der Ferne. Es „bietet eine Reise der Sinne, die einen zurück zur Reinheit des Seins bringt – bereit, die Welt zu umarmen“, so die philosophische Erläuterung der Architekten. Was man von Weitem nicht sehen kann: Das Gebilde ist eine weiße Betonschalenkonstruktion und im Hafenbett verankert.
Die Hope Foundation hat das japanisch-dänische Duo mit seiner über dem Wasser schwebenden Friedenswolke überzeugt: Für das „House of Hope“ werden bereits Spendengelder gesammelt; 2015 soll mit der Realisierung begonnen werden. Ob man vom Wolkenhaus dann auch die Rauchringe von BIG und realities:united sehen können wird? (jk)
Zum Thema:
Mehr über Junya Ishigami und seine schwerelose Bauten in der Baunetzwoche#308
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Das Holzspatel | 25.07.2014 11:05 UhrDADA aus Japan
Da wird der Frieden teuerer als jeder Krieg.
Erinnert an den Größenwahn der unverwiklichten Entwürfe der Klassizisten. Da ist man auf das Ergebniss gespannt.
@BaunetzTeam werden die anderen Entwürfe auch publiziert? Wäre sehr schön. Allein um zu sehen wie konventionell verstaub BIG im Vergleich sein wird (falls sie teilgenommen haben) :D