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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ishigami_und_MAKS_bauen_Besucherzentrum_in_Holland_2467651.html

21.02.2012

Leichter als Luft

Ishigami und MAKS bauen Besucherzentrum in Holland


Diese hellen zarten Zeichnungen sollen demnächst in Vijversburg in Nordholland realisiert werden. Dahinter verbirgt sich der Wettbewerbsentwurf von Junya.Ishigami + Associates (Tokio) und MAKS/ Marieke Kums (Rotterdam) für das neue Besucherzentrum im Park Groot Vijversburg, für den das Team mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden ist. Im nächsten Jahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, bereits 2014 soll das Besucherzentrum eröffnet werden.

Die historische Parkanlage soll außerdem auf die doppelte Größe erweitert werden; das Wettbewerbsverfahren gewann das niederländische Trio LOLA landscape architects (Rotterdam) mit dem Landschaftsarchitekten Piet Oudolf und deltavormgroep (Utrecht). Der Künstler Tobias Rehberger wurde ausgewählt, um eine zweite Parkerweiterung mit einer Reihe neuer Kunstwerke zu gestalten.

Der neue Besucherpavillon soll neben der Villa Vijversburg, die in der heutigen Parkmitte liegt, gebaut werden – hier sollen in Zukunft Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, Konzerte und Gottesdienste stattfinden; das Gebäude dient außerdem als Ausflugsziel. Das historische Bestandsgebäude wird saniert und durch einen viertelkreisförmigen transparenten Bau und eine schwimmende Bühne erweitert. Insgesamt sollen 1.000 Quadratmeter überbaut werden.

Die Architekten haben eine zu drei Seiten geschwungene Grundrissform entwickelt, die sich an den See auf der einen, die Waldkante auf der anderen und den Garten auf der dritten Seite anschmiegt – es ist Grenze und Verbindung zugleich. Die Haupthalle wird durch die drei schmalen langgezogenen Gänge in der Umgebung verankert, das Gebäude löst sich langsam auf, verschwindet und wird Teil der Landschaft.

Der Siegerentwurf erinnert nicht ohne Grund an den Serpentine Pavillon von SANAA. Junya Ishigami hat lange in dem Büro von Kazuyo Sejima und Ruye Nishizawa gearbeitet, bevor er 2004 sein eigenes Büro gründete. Seine hauchdünnen Konstruktionen bewegen sich stets in den Dimensionen weniger Millimeter mit dem Ziel, leichter als Luft zu sein. Der Pavillon in Vijversburg ist sein erstes Projekt in Europa.


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