Bereits seit den 1990er Jahren vollzieht sich der Wandel des ehemaligen Industriegebiets im Süden des Kieler Hafens zu einem Arbeits- und Wohnquartier. Der „Hörn“ genannte Abschluss der Kieler Förde diente im 19. und 20. Jahrhundert als Standort für die Marine- und Rüstungsindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich weitere Industrien auf dem Areal an, die sich jedoch bereits seit den 1970er Jahren zunehmend zurückzogen. Die heutige Entwicklung zielt darauf ab, mit der Kai City Kiel ein attraktives, zentrumsnahes Quartier zu erschließen – denn nur ein kurzer Spaziergang über die Hörnbrücke trennt das Areal vom Kieler Hauptbahnhof.
Im März diesen Jahres bezog die Investitionsbank ihren neuen Standort auf dem Areal. Die Planung des Baus, für den heinlewischer aus Berlin verantwortlich zeichnen, startete 2018. Mit dem Neubau hat die Bank als zentrales Förderinstitut des Landes Schleswig-Holstein einen Verwaltungssitz erhalten, an dem die bisherigen acht Standorte zusammengeführt werden. Diese hätten laut Investitionsbank die energetischen Anforderungen nicht erfüllt und hohe Kosten verursacht, sodass die Entscheidung zugunsten eines Neubaus getroffen wurde. Mit einer Bruttogrundfläche von knapp 26.500 Quadratmetern bietet er Platz für 700 Mitarbeiter*innen.
Der Sitz der Investitionsbank besteht aus zwei jeweils fünfgeschossigen Gebäudeteilen, die durch eine Brücke im dritten Obergeschoss über eine Straße hinweg verbunden sind. Neben Büroflächen verfügt der neue Standort über Konferenzbereiche, Kantine und Café sowie eine Tiefgarage und Fahrradstellplätze. Die Arbeitsräume sind dabei jeweils um einen Innenhof angeordnet. Im westlichen Bau gelangt man vom Innenhof zudem ans Ufer der Hörn. Für die gerasterte Außenfassaden wurde passend zur Nachbarschaft ein roter Klinker ausgewählt, im Innenhof soll dagegen der helle Klinker eine effiziente Tageslichtnutzung gewährleisten.
Zuletzt wurde 2019 die Sanierungsrahmenplanung für das Areal fortgeschrieben, auf dem sich die meisten Grundstücke in privater Hand befinden. Mit der Entscheidung der Investitionsbank Schleswig-Holstein, ihren Standort in das Sanierungsgebiet zu verlagern, ist offenbar „neuer Schwung“ in die Bebauung des Areals gekommen. Bis dahin seien die städtebaulichen Ziele aufgrund fehlender Nachfrage nicht vollständig umgesetzt werden, hieß es in einem damaligen Beschluss. Nun sind auf dem Areal auch weitere Wohngebäude in Planung oder im Bau. (sla)
Fotos: Bernadette Grimmenstein
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peter II | 04.08.2022 11:47 Uhrerwartbare "innovation"
für eine bank in deutschland.
sparkassenarchitektur plus.