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09.08.2023

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Lernlandschaft am Ufer der Schlei

Internatserweiterung von LH Architekten in Güby


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Die Stiftung Louisenlund in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Güby gehört zu den bekannten Internaten in Deutschland. Ihr reformpädagogisches Konzept verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz jenseits des strengen Klassenverbandes. In diesem Sinne haben nun LH Architekten (Hamburg) das weitläufige und parkartige Schulgelände um ein Schul- und Experimentierzentrum sowie ein Wohngebäude ergänzt.

Die Anlage mit klassizistischem Herrenhaus, Segelhafen und den angrenzenden Nebengebäuden des namensgebenden, ehemaligen Hofguts liegt ziemlich idyllisch am Ufer der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee. Das Architektur- und Raumprogramm der beiden nach dreijähriger Bauzeit in diesem Jahr fertiggestellten Additionen ist maßgeblich von neuen Lernformen – Arbeiten in Modulen, Seminaren und Laborzeiten jenseits von festen Klassen und Schulstunde – sowie einem die MINT-Fächer betonenden Curriculum geprägt. Beim Wohngebäude stehen neben dem Gemeinschaftsleben außerdem verlässliche Beziehungen unter anderem nach dem Hauseltern-Prinzip im Fokus.

Mit rund 6.200 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist im neuen Lerngebäude Raum für die Sekundarstufen I und II sowie das international ausgerichtete Lernprogramm „International Baccalaureate“ entstanden. Der Komplex besteht aus längs gereihten, unterschiedlich großen und je paarweise zusammengefassten Volumen mit Satteldach. Er umfasst Seminar- und Prüfungsräume, offene Lernlandschaften für gruppenorientiertes ebenso wie individuelles Arbeiten, Pausen-, Begegnungs- und Multifunktionsräume sowie sogenannte Experimentierlandschaften. Letztere dienen mit Physik-, Chemie- und Biologielaboren den MINT-Fächern. Sie bieten außerdem Werk- und Technikbereiche sowie ein „Science-Atelier“.

Durchgehend zweigeschossig organisiert, kommen im neuen Schulbau rund 520 Schüler*Innen und 70 Lehrende zusammen. Der Eingangsbereich samt Foyer liegt an der Nordseite und orientiert sich Richtung zum repräsentativen Prinzessinnengarten hin. Zwischen den Gebäuderiegeln wurden naturnah gestaltete Außenräume angelegt. Richtung Süden vernetzen sich diese Zwischenräume mit dem Obstgarten. Sie können auch als Outdoor-Klassenzimmer genutzt werden.

Die Giebel ebenso wie die Materialität und Farbigkeit der naturgrauer Holzschalung lassen dabei an Scheunen denken. Das kann nicht zuletzt als Bezug zu den historischen Teilen des einstigen Hofguts gelesen werden, was den Ensemblecharakter der Anlage stärkt.

Gleichzeitig mit dem Schulzentrum entstand am südlichen Rand des Geländes auch das ringförmige Wohngebäude mit 48 Schüler-Apartments und Gemeinschaftsräumen. Vier eigenständige Wohneinheiten dienen außerdem den Hauseltern. Wie auch das Schulgebäude ist der Wohnbau für den BDA-Preis Schleswig-Holstein 2023 nominiert. (uav)

Fotos: Dorfmüller Klier


Zum Thema:

Mit neuen Schulen in Deutschland beschäftigt sich auch die BNW #528 Alles auf Cluster .


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

ElmoC. | 24.08.2023 10:20 Uhr

gefällt mir

Mir gefällt wie die Gebäude den Bestand respektieren und ihn mit dem Umland verbinden. Anstatt den Bestand zu kopieren, wird dieser respektvoll durch die Richtung und Höhe der Bebauung kontrastiert. Besonders die transparenten Elemente sind ein schöner Kniff. Genügend Bezug zum Bestand ist ganz offensichtlich Vorhanden und wir dürfen nicht vergessen das es sich um Lehrräume handelt. Der Wohnkomplex ist glücklicherweise völlig anders als die Lehrräume, denn wer würde gern in seiner Schule wohnen? Haben die Architekten schön und kreativ gelöst. Mein Lob!
..kann dementsprechend Ahlborn und Kollegen auch nicht verstehen, aber in Kommentaren zu kritisieren ist bekanntlich ja auch SEHR einfach...

5

Satteldächlein | 11.08.2023 17:51 Uhr

@Svensko+Tobias

...ich gebe Volker ebenfalls recht und würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Kann die Satteldachreihungen mit unterschiedlichen Dachneigungen nicht mehr sehen. Ebenso einfallsreich, wie ein Kreis. Naja, vielleicht hat´s die KI gemacht...

4

Tobias | 10.08.2023 12:16 Uhr

Klasse!

Lustig, ich verstehe die nennen wir es mal "Anmerkung" von Herrn Ahlborn überhaupt nicht. Meiner Meinung nach fügt sich das Gebäude wunderbar in die Landschaft ein. Gerade das dunkle Rot gibt dem ganzen einen gemütlichen landschaftlichen Charakter, von dem ich als Schüler nur träumen konnte. Aber Geschmack ist eben subjektiv und das ist auch gut so! ;)

3

EmilK | 10.08.2023 10:10 Uhr

@Svensko

Ich kann da @VolkerAhlborn nur zustimmen!
Gut detaillierte Gebäude und Ansichten schöne Gebäude, nur fehlt für mich der Kontext des Ortes hier. Die Innenräume wirken eher langweilig..

2

Svensko | 09.08.2023 19:01 Uhr

@Volker

Und wenn ihm nichts besseres einfällt, macht er halt diesen immer gleichen Kommentar. Sehr dünnes Brett, langweilt zu lesen.

1

Volker Ahlborn | 09.08.2023 16:44 Uhr

Wenn der Architekt nichts weiß, malt er einen Kreis..

Sehr großvolumige Gebäudekörper, die sich m.E. nicht wirklich in die Landschaft einfügen. Auf die bestehenden Gebäude wird hier scheinbar kein Bezug genommen (siehe Lageplan, Bild 16). Großvolumige "Scheunen" mit Blechdach und ein rotes, rundes Wohngebäude.. Warum das runde Wohngebäude nun rot ist, wird im Artikel leider nicht beantwortet. Die Innenräume sind schön, aber der letzte Pfiff fehlt hier..
M.E. leider eine vertane Chance in einer großartigen landschaftlichen Umgebung mit tollen, historischen Gebäuden!

 
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