Sieben Entwürfe standen auf der Shortlist, jetzt ist entschieden: Das lettische Museum für zeitgenössische Kunst wird nach den Plänen von Adjaye Associates und dem Studio AB3D aus Riga realisiert. Damit hat sich das Team von David Adjaye gegen die Wettbewerbsbeiträge von Caruso St John Architects, Henning Larsen Architects, dem finnischen Studio Architects Lahdelma & Mahlamäki, Neutelings Riedijk Architects, Sauerbruch Hutton und dem amerikanischen Büro wHY durchgesetzt.
Der Siegerentwurf habe das Potential, die Karte der Landmarken nordeuropäischer Architektur zu ergänzen, und zwar mit Formen und Materialien, die für Lettland charakteristisch seien, lobt die lettische Kulturministerin Dace Melbārde. Juryvorsitz David Bickle (Victoria and Albert Museum) fügt hinzu, der Entwurf sei eine „bildschöne und poetische Antwort“ auf die Herausforderung der Auslobung, vor allem aber auch typisch für Riga – eine einladende Architektur mit dem Potential, geliebt zu werden.
Für David Adjaye reiht sich das Latvian Museum of Contemporary Art Foundation (kurz LMoCAF) perfekt in seine bisherige Werke ein – aktuell arbeiten seine Büros in London und New York an einem neuen Ausstellungsgebäude für die Linda Pace Foundation in Texas, dem National Museum of Slavery and Freedom in Ghana sowie dem National Museum of African American History and Culture in Washington, das im September eröffnet wird. Der dreigeschossige Museumsneubau in der New Hanza City in Riga soll mit seiner Holzfassade und der einfachen Form an die traditionelle baltische Architektur anknüpfen. Im Inneren treffen flexible Strukturen auf fast sakrale Räume unter einer eigenwilligen Dachlandschaft.
Das spezielle Licht im nordeuropäischen Riga sowie eine optimale Raumakustik sollen für den Entwurf leitend gewesen sein. Daraus ergab sich auch die gewaffelte Betonstruktur der Dachprismen, die den Ausstellungshallen einen unverwechselbaren Charakter verleihen werden – alle Neigungen der Dachkonstruktion sind als hochspezifische Geometrie entwickelt, um das reine Nordlicht einzufangen. Der Zeitplan für den 30-Millionen-Neubau ist ambitioniert: Bereits Ende 2021 soll das LMoCAF eröffnet werden.
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