Der Büroturm Torre Reforma in Mexiko Stadt vom Architekten L. Benjamín Romano gewinnt den mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus 2018. Das Hochhaus, das mit Büros, einem Restaurant und einem Fitnesscenter ein eher klassisches Nutzungskonzept aufweist, konnte sich gegen 36 nominierte Hochhäuser durchsetzen.
Der Hochhausbau in Mexiko Stadt erfordert aufgrund regelmäßiger Erdbeben ein kluges Tragwerkskonzept. Dieses hat L. Benjamín Romano als äußere Fassadengestaltung für den 246 Meter hohen Turm genutzt. Wie ein geöffnetes Buch, dessen Einband aus Sichtbeton besteht, hebt sich der Torre Reforma von den umliegenden Hochhäusern ab. All das, was sich der mexikanische Architekt zum Ziel gesetzt hatte, sei perfekt umgesetzt, nämlich Nachhaltigkeit, modernste Technologie und gut strukturierte Räume kunstvoll miteinander zu verbinden, hieß es in der Begründung. Peter Cachola Schmal bringt es so auf den Punkt: „Benjamín Romano beweist, dass ein einziger Architekt die Baustandards auf seinem Gebiet und in seiner Stadt neu definieren kann. Zuerst hat er Investoren gewonnen, die das Grundstück erworben haben, den Entwurf entwickelt, eine massive Konstruktion fernab aller üblichen Vorhangfassaden erdacht und seine Statiker davon überzeugt, seiner Idee zu folgen. Und dann hat er es gebaut.“
Die Jury um den Immobilienvorstand der DekaBank Matthias Danne, den Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt Peter Cachola Schmal und Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Ina Hartwig entschied einstimmig. Außerdem ehrte sie weitere 4 Finalisten:
- MahaNakhon in Bangkok von Büro Ole Scheeren, Bangkok, und OMA Office for Metropolitan Architecture, Peking
- Oasia Hotel Downtown in Singapur von WOHA, Singapur
Der Hochhauspreis wird seit 2004 alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank vergeben. 2016 ging er an BIG und das Manhatten-Projekt VIA 57 West, 2014 an Stefano Boeri Architetti und den Bosco Vertikale in Mailand. Nominiert werden können Gebäude, die mindestens 100 Meter hoch sind und positiv zum Stadtgefüge und dem urbanen Leben beitragen. Heute Abend wird der Preis in der Frankfurter Paulskirche feierlich verliehen. Vom Samstag, 3. November bis 3. März sind alle 36 nominierten Projekte im DAM in Frankfurt ausgestellt.
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