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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Internationale_Schule_in_Kopenhagen_von_C.F._Moller_5144123.html

24.08.2017

Koloss am Containerhafen

Internationale Schule in Kopenhagen von C.F. Møller


Mit seinen großen Hafenanlagen hat Kopenhagen eine Menge Platz für Wachstum in lukrativer Wassernähe. Im Nordhavn, wo Cobe vor Kurzem erfolgreich ein altes Silo in einen luxuriösen Wohnturm konvertierten, wurde in diesem Sommer auch die Copenhagen International School von den Architekten C.F. Møller (Aarhus) eröffnet. Die geplante Metrostation in diesem neuen Wohn- und Geschäftsviertel wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, doch die Grünanlagen, die die nähere Umgebung des Schulgebäudes verschönern sollen, sind bereits in Arbeit. Sie werden – nach einem Wettbewerb – ebenfalls von C.F. Møller entworfen.

Auf der künstlischen Halbinsel werden neben dem Neubau noch Container verladen. In die Maßstäblichkeit dieser Aktivitäten fügt sich die 25.000-Quadratmeter-Schule gut ein, auch, weil ihre Kubatur ein wenig an einen Containerstapel erinnert. Die blaue, schuppige Haut des Kolosses setzt sich aus 12.000 Solarpaneelen zusammen, die die Hälfte seines Strombedarfs decken sollen, denn die Architekten wollten ein „nachhaltiges Aushängeschild der Bildung“ schaffen. Auf dem Schulhof, der sich im zweiten Obergeschoss auf dem Dach von Aula und Sporthallen befindet, werden eher keine hohen Bäume wachsen. Stattdessen ist an der Nordseite des Gebäudes ein hügeliger Park mit Sportfeldern und einem Fußgängersteg zum Schuleingang geplant.

Keine Frage, der Neubau bietet einige Möglichkeiten für die derzeit 930 Schüler im Alter von 3 bis 19 Jahren, die von vormals zwei Standorten hier zusammengeführt werden. Die Familien der Kinder stammen aus mehr als 80 verschiedenen Ländern – Dänen und US-Amerikaner sind mit jeweils 20 Prozent am stärksten vertreten. Wer das Schulgeld von etwa 20.000 Euro pro Jahr zahlt, bekommt beispielsweise „große, moderne, interaktive Hochauflösungs-Smartboards“ und „viel Platz und Tageslicht“ geboten. Die Innenräume sind mit natürlichen Materialien gestaltet, wie die Architekten betonen: Eichenholzfußboden, mit Wolle gepolsterte Sofas und Regale aus massivem Bambus. Lichtintensität und -farbe der LED-Klassenraumbeleuchtung kann von den Lehrern individuell gesteuert werden. Sport, Musik und Theaterkurse sind auch als Nachmittagsbetreuung verfügbar. Um die Orientierung für die Kinder zu erleichtern, sind die unterschiedlichen Altersgruppen in einzelnen „Türmen“ untergebracht, die jeweils altersgerecht gestaltet sind.

Umgerechnet hat der Neubau über 67 Millionen Euro gekostet, 47 davon wurden von verschiedenen Stiftungen gespendet. Bauherr ist ebenfalls eine gemeinnützige Stiftung: Ejendomsfonden Copenhagen International School (ECIS), 2012 gegründet, um die seit 1963 bestehende Copenhagen International School zu erweitern. Neben Kopenhagens Bürgermeister Frank Jensen waren auch die dänische Gesundheitsministerin Merete Riisager und Prinzessin Benedikte bei der Eröffnung zugegen. Wann die in den Plänen gezeigten schwimmenden Holzinseln fertig gestellt und damit das Kanu-Polo und das Solebad eingeweiht werden können, steht noch nicht fest. (dd)

Fotos:
Adam Mørk


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

C.F. Møller


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