Nichts charakterisiert das zweite digitale Zeitalter besser als die Feststellung, dass das computational design seine überwältigende Wirkung auf uns entfaltet, ohne dass man es durchschaut oder gerade: weil man es nicht durchschaut. Überwältigend sind die expressiven Formen wie Zaha Hadids Opernhaus in Guanghzou, Jürgen Mayer H.s Metropol Parasol in Sevilla oder die Experimentalarchitekturen von Gramazio & Kohler, wobei sie umso beeindruckender sind, je rätselhafter und geheimnisvoller die Rationalität und die Prozess dahinter sind.
Die Architektur des computational design existiert in einer eigenartigen Spannung: Sie ist so sehr durch strenge mathematische Regelhaftigkeit geprägt wie durch Verschleierung der zugrundeliegenden, entwerferisch- konstruktiven Logik. Wo heute die Architektur von unsichtbarer Hand geformt aus dem Nichts zu kommen scheint, stellt sich die Frage, ob nicht mit der digitalen Intelligenz eine fast schon vergessene, ästhetische Kategorie in die Architektur zurückkehrt: Das Erhabene, jetzt als Digital-Erhabenes.
Die internationale Tagung „Effekt und Affekt. Architektur und das Digital-Erhabene“ lädt Mitte Januar zu diesem Thema Spezialisten aus den USA, der Schweiz, Frankreich und Deutschland an das Institut für Architektur der TU Berlin, die Fragen des architektonischen Potenzials der digitalen Technologien neu zu stellen und zu beantworten:
- Mario Carpo (Paris/New Haven)
- Kurt W. Forster (New York)
- Susanne Hauser (Berlin)
- Matthias Kohler (Zürich)
- Mona Mahall (Stuttgart)
- Elena Manferdini (Los Angeles)
- Jürgen Mayer H. (Berlin)
- Matthias Sauerbruch (Berlin)
- Philip Ursprung (Zürich)
Tagung: 15. und 16. Januar 2013
Ort: Forum, TU Berlin, Architekturgebäude
Organisation: Jörg H. Gleiter und das Fachgebiet Architekturtheorie
Anmeldung bis 10. Januar:
info@architekturtheorie.tu-berlin.de Der Eintritt ist frei.
Zum Thema:
www.digitalsublime.de
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