Das Schulmotto „Wir leben Nachhaltigkeit“ sollte bauliche Realität werden. So hat die Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung (HBLA) Pitzelstätten bei Klagenfurt eine Erweiterung und Sanierung ihres Schüler*innenheims realisiert. Der Neubau ergänzt ein in verschiedenen Epochen gewachsenes Ensemble an Schulbauten und formt auf diese Art und Weise ein Gesamtbild mit zentraler Adresse. Geplant hat den Bau das Innsbrucker Büro
klingan/konzett architektur im Auftrag der Republik Österreich als Trägerin der Einrichtung. Die Baukosten beliefen sich auf 16 Millionen Euro.
Gelegen am nordöstlichen Stadtrand Klagenfurts im dörflichen Wölfnitz sind die Bauten der HBLA, insbesondere das auch von der Institution genutzte historische Schloss, schon von Weitem zu erkennen. Der neue zweigeschossige Baukörper verbindet sich ringförmig mit dem bestehenden Internat im Süden des Campus und bildet dort einen geschlossenen Hof. Dank der zusätzlichen Nettoraumfläche von 3.200 Quadratmetern entsteht nunmehr Platz für insgesamt 220 Bewohner*innen und dazugehörige Sonderräume.
Über einen breiten Weg entlang des Schlosses wird der im Nordosten befindliche Zugang erreicht. Ein umlaufender Gang mit einer Glasfassade zum Innenhof soll als Zone der Kommunikation und Begegnung dienen. Er erschließt 26 Wohnmodule mit Böden aus Eschenholz und einer Zimmerausstattung in flächigem Brettsperrholz. Jedes Modul bietet eine Nettonutzfläche von 61,5 Quadratmetern und ist mit zwei Zweibettzimmern, Vorraum, zwei Bädern und WC bestückt.
Der ökologische Ansatz des Bauvorhabens manifestiert sich im ausschließlichen Einsatz von Holz als Konstruktionsmittel. Die hölzerne Bodenplatte liegt jedoch auf statisch notwendigen rechteckigen Betonpfeilern auf. An einigen Stellen setzen sich diese bewusst vom ansteigenden Terrain ab und schaffen weitere Aufenthaltszonen im Außenraum, die über eine Freitreppe erreichbar sind. Für die Fassade wählten die Architekt*innen eine unbehandelte vertikale Lärchenholzverschalung. Das gewünschte Sichtbarlassen der Holzstruktur erforderte eine genaue Planung bezüglich Bauphysik, Akustik und Brandschutz.
Auch den bestehenden Wohntrakt der HBLA mit einer Nettoraumfläche von 3.400 Quadratmetern hatten die Architekt*innen parallel saniert. Hier sollte die massive Steinstruktur als Kontrast zum Neubau erhalten bleiben. Decken und Wände wurden freigelegt und weitgehend in rohem Zustand belassen. Für den dortigen Dachstuhl bedeutete dies den Abbruch und die Wiedererrichtung in Massivholzbauweise.
Text: Marius Birnbreier
Fotos: Lukas Schaller
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auch ein | 19.02.2021 15:03 Uhrarchitekt
@3
also kontemplativ oder corbusier-like ist DAS am wenigsten.....
holzbude auf einem lieblos bzw gar nicht gestalteten aussenbereich