„Ene mene miste, es rappelt in der Kiste” beginnt ein bekannter Abzählreim. In diesen hölzernen Kisten rappelt es besonders, gehören sie doch zu einem jungen Unternehmen, das sich auf urbane Mobilität spezialisiert hat. Hier, wo Rennräder, E-Bikes und Klappräder vor, auf und in Kisten stehen, werden Konzepte geschrieben und Behörden, Kommunen, Verkehrsbetriebe oder Wohnungsbaugenossenschaften beraten, die Mobilität der Zukunft in die eigene Stadt- und Quartiersentwicklung umzumünzen.
Verantwortlich für Raumkonzept und Innenausbau ist das Berliner Büro NAICE, das im letzten Jahr mit einer Schutzhütte in Kanada für verwirrte Blicke sorgte. Wall.Box heißt nun ihr aktuelles Projekt. Es soll innovativ und zukunftsweisend wie das Start-up selbst sein, so die Architekt*innen. Statt fester Wände, gängiger Trennwandsysteme und Trockenbau kamen verschieden große Kisten zum Einsatz, die die 350 Quadratmeter große Fabriketage strukturieren. Kostenpunkt: 90.000 Euro.
Entsprechend den Funktionen wurden die Flächen für Büroarbeitsplätze, Showroom, ein kleines Café und eine Fahrradwerkstatt zur Montage von E-Bikes räumlich getrennt, jedoch ohne bauliche Eingriffe. Ziel sei es gewesen, den großzügigen Eindruck der Fabriketage weiterhin erlebbar zu machen und die Raumeinteilung flexibel zu halten. So teilen die Kuben den Raum durch ihre Anordnung in einen vorderen, öffentlichen Bereich mit Präsentation und sogenannter Erlebniszone und einen hinteren, halböffentlichen Bereich mit Arbeitsplätzen und Werkstatt. In den gestapelten und aneinander gereihten Kisten selbst sind Funktionen wie Teeküche, Konferenzraum, Sanitärzellen und Lager untergebracht. Eine eingeschnittene Treppe in einem Kubus führt zu einer zweiten Ebene.
Der Ausbau in Holzwerkstoff soll sowohl den ökologischen Ansatz des Unternehmens widerspiegeln als auch die Möglichkeit bieten, räumlich flexibel auf Veränderungen des Berliner Start-ups zu reagieren. Denn, wie geht der Abzählreim weiter? „Ene mene miste, es rappelt in der Kiste. Ene mene muh, und raus bist du!” (kat)
Fotos: Ludger Paffrath