Das Dortmunder Büro Gerber Architekten hat den neuen Sitz für das Institut für molekulare Infektionsbiologie und das Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg fertig gestellt. Das Ensemble aus einem neuen Baukörper und einem denkmalgeschützten Altbau führt die beiden interdisziplinär ausgerichteten Institute zusammen und erlaubt so die gemeinschaftliche Nutzung der Räume und sensiblen Laboreinrichtungen.
Der im Wettbewerb 2004 siegreiche Entwurf ergänzt den Altbau der ehemaligen Chirurgie des Luitpoldkrankenhauses um einen funktionalen Riegel zur lang gestreckten Anlage. Die Architektur orientiert sich an den komplexen technischen Anforderungen der Institute, an der abgestuften Öffentlichkeit von Forschung und Lehre sowie am kommunikativen Austausch, der für die Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Durch die Anordnung des mit einer vorgehängten Keramikfassade verkleideten Neubaus entstand im Zentrum ein Innenhof, der durch einen Hörsaalkubus in zwei Hälften geteilt wird. Die östliche Hoffläche wird zur glasgedeckten Eingangs- und Kommunikationshalle, die den neuen Hörsaal, Seminarräume und den historischen Hörsaal erschließt. Als niedrig temperierte Halle dient sie zugleich zur natürlichen Entlüftung und als Klimapuffer. Die westliche Hofhälfte erhielt im Gegensatz dazu einen nicht-öffentlichen Charakter. Als begrüntes Atrium ist sie den Räumen der Wissenschaftler zugeordnet und lädt zum Austausch und zur Entspannung ein.
Die Labore sind im Neubau sowie im Westflügel des Altbaus angeordnet; die Büroräume der Institute verteilen sich auf den Haupttrakt des Altbaus, der weitgehend entkernt wurde. Ergänzend zur ringförmigen Struktur der Anlage stellen zwei Glasgänge über den Gartenhof hinweg Verbindungen zwischen Neu- und Altbau her.
Das Gebäude wird am Donnerstag, 8. Oktober 2009 eingeweiht.
Fotos: Hans-Jürgen Landes, Dortmund