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17.02.2023

Spitzenforschung am Hang

Institutsbau in Jena von Osterwold Schmidt


Jena im schönen Saaletal ist ein Zentrum der Spitzenforschung – unter anderem auf den Gebieten Laser- und Beschleunigerphysik. Seit 2009 besteht hier die Niederlassung der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Ziel, Synergien zwischen den neuesten Entwicklungen in diesen Bereichen zu erschließen. Es geht um grundlegende Erkenntnisse, aber auch konkrete Anwendungen beispielsweise bei der Entwicklung von Diagnostikinstrumenten. Die Einrichtung ist eine Außenstelle des GSI-Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung Darmstadt. In Jena ist sie am nördlichen Rand des Campus Landgrafengebiet der Friedrich-Schiller-Universität situiert. Das bestehende Haus wurde nun um ein kubisches Volumen von Osterwold°Schmidt (Weimar) erweitert.

Der leuchtend weiße Neubau steht am Hang und wird von der Fraunhoferstraße aus mittels einer kleinen Brücke direkt ins erste Obergeschoss erschlossen. Jenseits des Treppenhauses empfängt hier ein zentral angeordnetes Foyer mit dunkler Verkleidung und Deckenöffnung die Besucher*innen. Neben Büroräumen gibt es auf dieser Ebene auch Platz für Seminare oder Vorträge. Mittels Schiebewänden kann jener Bereich bei Bedarf ins Foyer erweitert werden. Zwei Loggien dienen außerdem der informellen Kommunikation. Dank der Hanglage eröffnen sich Blicke über die Stadt. Im Obergeschoss folgen weitere Büroräume, während sich im Erdgeschoss die Labore befinden. Ein als Sockel ausformuliertes Kellergeschoss beherbergt schließlich die Technik. Auf diesem Niveau erfolgte auch die funktional notwendige technische Anbindung der Erweiterung an den Bestand.

Mit ihrem Projekt konnten Osterwold°Schmidt 2018 einen internationalen Wettbewerb gewinnen. Die kompakte Grundform wählten sie mit Blick auf die benachbarten Villenbauten. Dank seiner Deckenhöhe lässt sich das Laborgeschoss in diesem Sinne auch als eine Art fensterlose Beletage lesen. Die darüberliegenden Büroetagen haben wiederum mit ihren Holzfenstern und Klappläden einen fast schon wohnlichen Charakter.

Umgesetzt wurde der Neubau in einer Stahlbetonskelettkonstruktion, was spätere Anpassungen erleichtert. Das konstruktive Raster ist dabei in der hellen Putzfassade ablesbar. Eine Schrägstellung der Außenwände sorgt für variierende Schattenwürfe. (sb)

Fotos: Brigida González


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Osterwold°Schmidt


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