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07.04.2014

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Verschlossener Schatten

Installation: Industrie-Silo in Shenzen umgenutzt


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Die Ansprüche sind hoch gehängt: Die Architekten dieser temporären Silo-Umnutzung in China erwarten davon nicht weniger, als „neue Möglichkeiten für Architektur und Städtebau in heutigen chinesischen Städten“ zu ergründen. Das Projekt entstand im letzten Jahr im Rahmen der 2013 Shenzhen Hong Kong Bi-City Architecture and Urbanism Biennale in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzen. Als Architekten firmieren O-office Architects, das Konzept stammt von Ying Jiang (O-office Architects), Marc Maurer (Maurer United Architects) und Teemu Hirvilaammi (Lassila/Hirvilammi Architects).

Gegeben war ein Silogebäude inmitten einer stillgelegten Glasfabrik. Der 78 Meter lange Koloss besteht im Grundriss aus drei Teilen: aus zwei dünnen Stahl-Silos von je 5,40 Metern Durchmesser am westlichen Ende, aus vier Beton-Silos mit je 14 Metern Durchmessern in der Mitte und aus einem rechteckigen Transport-Turm am östlichen Ende. Im Aufriss besteht das Gebäude aus einem sechs Meter hohen Entladungsbereich im Erdgeschoss, aus den 30 Meter hohen eigentlichen Silos und aus einer 3,60 Meter hohen Materialeinfüll-Ebene oben.

Das Gebäude war für die Architekten während der Planungsphase unzugänglich, so dass sie nur mit groben Übersichtsplänen arbeiten konnten, aus denen sie die räumlichen Verhältnisse im Inneren ableiten mussten. Sie berichten: „Überraschenderweise stellten die Grundrisse und Schnitte dieses rein auf Funktion und Effizienz ausgerichteten Gebäudes für den Betrachter eine vage Analogie zu sakralen Archetypen her. Diese räumliche Erfahrung auf dem Papier spornte uns an, das Geheimnis des Baus zu lüften und in diesem ‚verschlossenen Schatten‘ zu intervenieren.“

Sie haben einen Parcours durch dieses gigantische industrielle Artefakt eingerichtet und eine Reihe von schwerelosen, transparenten und abstrakten Rauminstallationen in die leere Hülle der ehemaligen Industrienutzung eingebaut. Brücken, Rampen, Treppen, Terrassen und Mauern wurden eingezogen, um die Durchbrüche und Abschnitte der ursprünglichen Räume kenntlich zu machen. „Alle Eingriffe sind hell, ruhig und moderat, ohne das schlafende Industrie-Gespenst aufzuwecken“, erläutern die Architekten. (-tze)

Fotos: O-office & Maurer United


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