Von der Mülldeponie zur Museumsstätte. Gestern eröffnete auf der japanischen Insel Teshima das Teshima Art Museum, eine Zusammenarbeit des Architekten Ryue Nischizawa und dem Künstler Rei Naito. Das kleine Eiland wurde seit den 1980er Jahren als Halde für Industriemüll genutzt. Erst im Jahre 2000 fanden die Beschwerden über Umweltverschmutzung das Gehör der Behörden. Mit dem skulpturalen Museumsbau des japanischen Architekten blüht das Eiland jetzt neu auf. Der Bau fügt sich sanft in eine ebenfalls neugeschaffene Reisfeld-Landschaft ein. Die traditionelle Bodenbewirtschaftung dort war mit Hilfe von Inselbewohnern rekonstruiert/restauriert worden.
Der Museumsbau entstand als Beitrag zum Setouchi International Art Festival, in dessen Rahmen 75 Künstler aus 18 Ländern auf acht japanischen Inseln ihre Werke ausstellen. Die Eilande zeichneten sich einst durch ihre unterschiedlichen kulturellen Prägungen aus. In Folge der Globalisierung und des demographischen Wandels sind sie jedoch immer homogener geworden. Das Festival soll zur Wiederbelebung der inseltypischen Kulturen beitragen.
Der in der Form eines Wassertropfens gestaltete Museumsbau liegt auf einem Hügel, von dem aus die Besucher auf das Binnenmeer blicken. Als Betonschale konstruiert misst der Ausstellungsraum 40 mal 60 Meter und ist 4,5 Meter hoch. Zwei ovalförmige Öffnungen in der Decke des höhlenänlichen Gebäudes lassen Licht, Luft und Sound ins Museumsinnere hinein. So entsteht eine Verbindung von Natur und Architektur. Wie Tages- und Jahreszeit sich verändern, so ändert sich auch die Stimmung im Innenraum fast stündlich, so die Idee der Entwerfer.
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nachtrag | 20.10.2010 15:49 Uhrmakro
und liebe redaktion, bitte nicht so oft die verträumten wassertropfen-makro-aufnahmen. wir habens ja verstanden. das gebäude ist ja so schon wirklich schöööön.