Die Produktion von Kontaktlinsen gehört zu den Wachstumsbranchen. Die ungarische Niederlassung eines entsprechenden britischen Unternehmens war so erfolgreich, dass der dortige Standort in einem Gewerbegebiet in Gyál zum Innovationszentrum für Forschung, Produktion und Präsentation ausgebaut wurde. Den kleinen eingeladenen Wettbewerb unter fünf Büros aus der Region gewann das Büro von László Földes aus dem benachbarten Budapest.
Für ihren Entwurf überlegten die Architekten zusammen mit dem Glaskünstler Andras Bojiti, was es mit optischen Linsen und der Bedeutung des Sehens auf sich hat. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das von reflektierenden, transparenten und glänzenden Flächen sowie viel Licht geprägt ist. Das Material Glas spielen die Architekten und der Künstler in vielerlei Varianten durch: als Glasfassade und Glasdach, mit Wänden, die sie teilweise krümmen, um bei den Besuchern visuelle Irritationen hervorzurufen und schließlich in Form von farblich differenzierten Glasbrücken. Zwei davon in Grüntönen führen zu einem haptischen wie optischen Ausreißer innerhalb des Gebäudes: einer Holzbox in der oberen Etage, die einen Vortragssaal aufnimmt.
Insgesamt ist das Gebäude über seine Höhe von zehn Metern offen; entlang einer 24 Meter langen Passage reihen sich im Erdgeschoss eine Lounge, Garderoben und ein Café aneinander – letzteres ist mit pinkfarbenem Glas gestaltet. Auf der anderen Seite des Gangs liegen die auch Besuchern zugänglichen Produktionshallen, wo 700 Mitarbeiter in vier Schichten arbeiten. (cg)
Fotos: Tamas Bujnovszky
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