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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Innenministerium_in_Stuttgart_846974.html

10.11.2009

Fünf Atrien und ein Tortenstück

Innenministerium in Stuttgart


Gebäude für die innere Sicherheit in der Fachpresse detailliert abzubilden, ist fast so schwierig, wie Fotos von Tresorräumen veröffentlichen zu dürfen. Mit kleiner Verspätung melden wir daher heute die Grundsteinlegung für den neuen Verwaltungskomplex des Innenministeriums in Stuttgart. Der Entwurf stammt von Staab Architekten (Berlin), die im Februar 2008 den entsprechenden, durchaus umstrittenen Wettbewerb gewonnen hatten.

Der Neubau entsteht auf einem 7.500 Quadratmeter großen Grundstück, das sich entlang der Willy-Brandt-Straße erstreckt. 200 Meter ist die Fassade des sechsgeschossigen Riegels lang, rund 25.000 Quadratmeter Geschossfläche werden den 670 Mitarbeitern des Ministeriums hier zur Verfügung stehen. Das Gebäude eint die rund 20 verschiedenen derzeitigen Ministeriumsstandorte in einem Haus.

Größte Herausforderung für die Architekten war die Gliederung des elend langen Baukörpers in fußgänger- und mitarbeiterverträgliche Abschnitte. Sie lösten dies durch die Reihung leicht versetzt zu einander stehender, unterschiedlich großer und proportionierter Kuben, die sich dem Tortenstück-förmigen Grundstück anpassen.
Im Inneren dieser Kuben sorgen insgesamt fünf Atrien für Tageslicht auch bei der Erschließung des Gebäudes. Die öffentlichen Bereiche des Ministeriums sind im Erdgeschoss und 1. Untergeschoss (auf der Ebene des Schlossparks) am südlichen Kopf des Bauwerks angeordnet. Dazu gehört das zentrale Foyer und ein Konferenzbereich, letzterer ist über einen separaten Eingang zu erreichen.

Die Fassade wird durch große, liegende Fensterformate gegliedert. Sie sollen als Kastenfenster mit außen liegender so genannter „Prallscheibe“ ausgestattet werden, die auch als Witterungsschutz für den Sonnenschutz dient. Als Fassadenverkleidung ist Glasmosaik mit einer changierenden Farbigkeit vorgesehen.

Das Gebäude unterschreitet die Forderungen der EnEV um rund 40 Prozent und ist mit einem Kostenvolumen von 65 Millionen Euro veranschlagt. Die Fertigungstellung ist für Juni 2011 geplant.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Staab Architekten


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