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28.04.2016
Vertikale Gartenstadt
Ingenhoven-Hochhaus in Tokio
Ein Hochhaus in Tokio zu planen, das dürfte selbst für international erfolgreiche Architekten etwas Besonderes sein. Das Land folgt schließlich meist seinen eigenen Regeln, die sich Außenstehenden nicht unbedingt erschließen. Für Ingenhoven Architects und OMA könnte sich dieser Traum nun erfüllen, und zwar im Rahmen eines einzigen Projekts. Im Stadtteil Toranomon plant die Mori Building Company, ihr bestehendes Bürohochhaus um drei weitere Türme zu ergänzen.
Für zwei der drei Türme werden Ingenhoven Architects verantwortlich sein, die den bestehenden Turm um ein Büro- und ein Wohnhochhaus ergänzen. Zwischen den Gebäuden planen sie eine urbane Landschaft aus Stegen und Terrassen, die das Gesamtvorhaben zu einem eigenen grünen Stadtquartier machen. Der mittlere Turm, der 2015 vollendet wurde, bleibt dabei mit 250 Metern das höchste Gebäude des Ensembles, der Büroneubau wird 185 Meter hoch werden und Wohnen wird man in Zukunft auf 220 Metern. Mittels tiefer Geschossvorsprünge soll das Grün der Umgebung auch auf die Gebäude selbst übergehen, weshalb Ingenhoven Architects von einer vertikalen Gartenstadt sprechen.
Das Hochhaus von OMA, für das der New Yorker Partner Shohei Shigematsu verantwortlich ist, soll etwas weiter nordwestlich als städtebaulicher Verdichtungspunkt an der Hibiya-U-Bahn-Linie entstehen, die hier anlässlich der Olympischen Spiele 2020 eine neue Station erhält. Geplant ist eine Mischnutzung aus Büros, Hotels und Geschäften. Der Entwurf von OMA zeigt eine eingeklappte Fassade, die städtebaulich wie eine überdimensionale Nische den Haupteingang markiert.
Eine „Aktivitätsachse“ verbindet die anderen Türme mit dem Eingang, wobei OMA diese Achse im Inneren ihres Gebäudes in der Vertikalen fortsetzen. Insgesamt plant Mori mit den drei Gebäuden über 400.000 Quadratmeter Geschossfläche. Die Fertigstellung der Ingenhoven-Türme ist für 2019 angesetzt, das Projekt von OMA soll 2022 folgen. (sb)
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Ingenhoven Architects
Links die Türme von Ingenhoven Architects, rechts das Hochhaus von OMA
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