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13.04.2017

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Außen Platte, innen Holz

Infozentrum in Berlin-Marzahn von Partner und Partner Architekten


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Heute eröffnet die IGA Berlin 2017. Die Gartenausstellung findet im Bezirk Marzahn-Hellersdorf statt, einem von Plattenbauten dominierten Gebiet im ehemaligen Ostteil der Stadt. Das lenkt Aufmerksamkeit und Besucher in eine Gegend, die eher wenige Attraktionen zu bieten hat und sich im Laufe der nächsten Monate hoffentlich neu in die öffentliche Wahrnehmung einschreibt. Natürlich entstehen auch auf einer Gartenausstellung eigenständige Architekturen, unter anderem das Informationszentrum Marzahn-Hellersdorf von Partner und Partner Architekten (Berlin/Baiersbronn).

Der kleine, eingeschossige Bau liegt prominent am Haupteingang Kienbergpark in der Hellersdorfer Straße. Über mangelnde „Laufkundschaft“ wird man sich in dem Haus also vermutlich nicht beschweren. Erfolg ist dem Informationszentrum zu wünschen, denn es möchte sowohl nach innen als auch nach außen wirken: Besuchern will es die Geschichte des Bezirks nahe bringen, lokalen Initiativen soll es als Veranstaltungsort dienen. Ein 120 Quadratmeter großer Ausstellungsbereich und ein multifunktionaler Saal für 100 Personen bilden dementsprechend die Schwerpunkte des Raumprogramms. Der zentral gelegene Foyerbereich dient als Touristeninformation, außerdem gibt es einen Aufenthaltsraum für die Busfahrer der BVG – eine interessante und praktische Zusatznutzung für ein solches Haus.

Schwerpunkt von Partner und Partner ist das nachhaltige Bauen in Holz und nach dem Cradle to Cradle-Prinzip. Konstruktiv handelt es sich bei dem Projekt um einen Holzbau aus Brettsperrholzwänden mit einem Dachtragwerk aus Leimbindern. Das Dach ist teils begrünt, teils mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Realisiert wurde der Bau innerhalb von nur vier Monaten.

Mehr als auffällig ist natürlich die Fassade aus Aluminimuplatten. Die Architekten entwickelten diese in Auseinandersetzung mit den Formsteinwänden aus Beton, die an vielen Plattenbauten zu finden sind und zu den architektonisch interessantesten Elementen im Bezirk zählen. Die Übersetzung dieses Motivs aus den 1970er Jahren in eine zeitgenössische Fassade soll Bezug zum Ort und Identität schaffen. Einerseits ist das inhaltlich sicherlich angebracht, andererseits dickt die umfassende Verkleidung den kleinen Baukörper ästhetisch vielleicht etwas zu sehr auf. (gh)

Fotos: Partner und Partner Architekten


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

T.C. | 18.04.2017 14:53 Uhr

Holzweg

Holz als Baustoff an sich macht noch keine gute Architektur, dazu gehören auch die Details, wie man Fenster einbaut, Vordächer dimensioniert und nicht zuletzt Wände, an denen man etwas, zumindest bei einem Infozentrum, befestigen kann. Oberlichter wären für die Lichtsituation sicher von Vorteil gewesen, sonst muss das Kunstlicht ständig angeschaltet sein, da hilft auch kein Holz.

2

0815 Architekt | 18.04.2017 14:00 Uhr

Fragezeichen

Ökologie... was passiert denn nach der Ausstellung mit dem Bau? Wird dann direkt mal nach cradle to cradle rückgebaut? Und nur weil sich alles sortenrein auseinanderfriemeln lässt, ist`s ja noch nicht ökologisch. Alufassade?

1

Freddi | 18.04.2017 10:51 Uhr

so muss es sein


Glückwunsch zu diesem gelungenen Projekt
Ökologie, Kontext, Bauzeit, alles im Lot


 
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