Der Name der niederländischen Stadt Enschede ist für die Wenigsten mit ihrer traditionsreichen Textilindustrie als vielmehr mit einer Katastrophe verknüpft: Im Jahr 2000 explodierte hier die Feuerwerksfabrik S.E. Fireworks so heftig, dass 23 Menschen starben und ein Großteil des Stadtteils Roombek unweit der Fabrik zerstört wurde. Ende April 2008 wurde nun der „Cultuurcluster“ nach Plänen des Architekturbüros SeARCH (Amsterdam) auf dem Gelände einer ehemaligen Textilfabrik in Roombek eingeweiht. Der Komplex gehört nicht nur zum „Wiederaufbauprogramm“ der Stadt, er soll auch ihr neues Image fördern.
Durch die explosionsbedingte substantielle Gefährdung der traditionellen Kulturinstitutionen wie Textilmuseum, Naturkundemuseum und Geschichtsmuseum beschloss man, einen Kulturkomplex zu errichten, der ein neues Museum, ein Forschungszentrum und diverse weitere Kultureinrichtungen miteinander vereint. Zudem sollten die Lagerhäuser und einige Überreste der historischen Substanz renoviert sowie ein Apartementturm als städtebauliche Markierung des Gebiets errichtet werden.
SeARCH schlugen allerdings vor, in diesem Turm vielmehr die nicht-öffentlichen Funktionen des Museums unterzubringen, die Wohnungen dafür am Erdboden zu platzieren. Er könne so zum Aushängeschild des neuen Museumsquartiers werden. Einen Verweis auf die Textil-Tradition findet man in der Fassade des Turmbaus, die an Webetechniken erinnern soll. Die Sägezahnstruktur des Dachs orientiert sich hingegen am Profil der Fabrikmauer, die erhalten werden konnte. Eine Fußgängerbrücke verbindet den Turm mit den Lagerhäusern auf der anderen Seite der „Kulturstraße“.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
Ties | 28.05.2008 17:58 Uhrreferenz
Why do people here at Baunetz always bother with references. You all know that everything has been done already.