Bereits seit 2009 bemüht sich die in Südost-England gelegene Gemeinde Folkestone darum, die einst beliebte Küstenstadt mit rund 53.000 Einwohnern wieder etwas aufzupäppeln. Besonders das Altstadtviertel hatte aufgrund der Schließung des Fährhafens stark an Attraktivität verloren. Mit mehreren Bauprojekten und dem Label „Creative Quarter“ versucht man nun, Kreative und junge Menschen anzulocken, um das Viertel wiederzubeleben. Eines der bereits fertiggestellten Gebäude ist das Kunst- und Kulturzentrum Quarterhouse. Nicht weit davon entfernt gesellt sich seit Anfang des Jahres ein weiteres Gebäude dazu, das sich vor allem an die Jugend Folkestones richtet. Es handelt sich um die laut eigener Angabe weltweit erste mehrgeschossige Skateanlage F51.
Der Entwurf für den geschwungenen Baukörper, der neben drei Indoor-Skateparks auch eine Kletterwand, einen Boxring sowie ein Café beherbergt, stammt von Hollaway Studio aus London. Der Dreistöcker wurde von der Roger De Haan Charitable Trust in Auftrag gegeben und ersetzt einen bestehenden Skatepark in der Nähe des Hafens. Die Form des in ein Metallgewebe gehüllten Baus greift die dynamischen Bewegungen der Skateboarder auf und weitet sich nach oben trichterförmig.
Während das Gebäude von außen recht schlicht wirkt, entfaltet sich im Inneren ein komplexes Raumprogramm. Die drei verschiedenen Skateparks – einer in Spritzbeton und zwei aus Holz gefertigte – bieten Raum für alle Altersgruppen und Erfahrungsstufen. Einer der beiden befahrbaren Pools innerhalb des Beton-Skateparks, den Hollaway mit den Skateparkdesignern Maverick (Poole) entwickelten, ist an eines der trockengelegten Schwimmbecken im südkalifornischen Dogtown angelehnt, die während einer großen Dürre in den 1970er Jahren von den sogenannten Z-Boys als Skateanlage umfunktioniert wurden. Die Unterseiten der Bowls werden im Außen- und Innenraum des Erdgeschosses sichtbar: Die großen, schalenförmigen Ausbuchtungen, in denen man die rollenden Skateboards über sich hören kann, zeichnen sich als Positiv an der Decke ab. Die aus Holz gefertigten Böden des „Street Parks“ im zweiten und des „Flow Parks“ im dritten Obergeschoss lassen sich im Nachhinein flexibel anpassen. Alle drei Etagen sind durch die Kletterwand miteinander verbunden.
Hollaway Studio nennen ihren Neubau ein „Adrenalin-Gebäude“. Damit verweisen sie nicht allein auf die mit Nervenkitzel verbundenen Sportarten, die seit letztem Jahr als olympische Disziplinen anerkannt sind. Ihnen zufolge soll F51 auch dem vernachlässigten Hafenviertel eine „Adrenalinspritze“ verpassen. (dsm) Fotos: Hufton+Crow
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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Ulknudel | 31.08.2022 10:05 Uhr
Tolle Bauaufgabe
Nur schade, dass es von der Erscheinung nach außen fast wie ein konventionelles Rathaus mit Lochfenstern daher kommt.
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Ulknudel | 31.08.2022 10:05 UhrTolle Bauaufgabe
Nur schade, dass es von der Erscheinung nach außen fast wie ein konventionelles Rathaus mit Lochfenstern daher kommt.