Das Gelände der Olma Messen in St. Gallen ist die Anlaufstelle für Messen, Kultur- und Sportveranstaltungen der Region. In den 1980er Jahren entstand dort neben weiteren Gebäuden die Halle 1. Weil diese den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde, lobte die Messegesellschaft 2018 einen Wettbewerb für einen Ersatzneubau aus, den der Entwurf von Ilg Santer Architekten aus Zürich gewann. Die inzwischen fertiggestellte St. Galler Kantonalbank Halle setzt städtebaulich neue Maßstäbe.

Denn um den Raumbedarf für die nun größte Halle des Areals unterzubringen, wurde die Stadtautobahn überbaut bzw. der unter dem Messegelände verlaufende Rosenbergtunnel verlängert. Entsprechend auffällig ist die horizontale Gliederung der Halle. Dunkle, texturierte Sichtbeton-Pfeiler bilden den massiven Sockel. Darüber spannt sich ein tragender Betonring. Die primäre Tragstruktur besteht aus vorgespannten, monolithisch verbundenen Hohlkastenträgern, die in Ringform auf zwölf bossierten Auflagerblöcken aus Stahlbeton ruhen. So werden die Lasten auf wenige Punkte konzentriert und die Schnittstellen zur Autobahnüberdeckung minimiert. Diese Konstruktion ergänzen ein Raumfachwerk und Fischbauchträger, die eine stützenfreie Überspannung der Halle ermöglichen.

Die Geschossfläche von etwa 14.000 Quadratmetern umfasst ein Foyer mit Dienst- und Betriebsräumen, Gastronomieküche und Garderoben sowie die etwa 9.000 Quadratmeter große, für 12.000 Menschen ausgelegte Messe- und Veranstaltungshalle. Über dem Foyer sind Verwaltungsbüros untergebracht. Sowohl Foyer als auch Halle lassen sich durch Trennwände den jeweiligen Veranstaltungen anpassen.

Einige Maßnahmen konnten zur Inbetriebnahme der Halle noch nicht realisiert werden, sollen aber in den nächsten vier Jahren sukzessiv fertiggestellt werden. Dazu gehören die Dachbegrünung, der Dachabschluss, das Vordach sowie die Umgebungsgestaltung, für die Meta Landschaftsarchitektur aus Basel verantwortlich sind. (gk)

Fotos: Felix Krumbholz, Peter Habe

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