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27.03.2023

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Standortfrage Oper

Ideenwettbewerb in Düsseldorf


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Seit einigen Jahren diskutiert man in Düsseldorf über die Zukunft des Opernhauses. Anstelle des sanierungsbedürftigen Bestandsbaus, der technische und räumliche Defizite aufweist, plant die Stadt einen Neubau. Dies hatte der Rat der Stadt 2021 beschlossen und damit die Option einer umfassenden Sanierung des Bestands verworfen.

Offen ist jedoch immer noch, wo neu gebaut werden soll. Für den Standort Hofgarten und damit anstelle des Altbaus von Paul Bonatz, Julius Schulte-Frohlinde und Ernst Huhn (1956 eröffnet) plädiert beispielsweise Immobilienentwickler Uwe Reppegather mit seiner Centrum Gruppe. Er brachte vor zwei Jahren einen Initiativentwurf des dänischen Büros Snøhetta ins Spiel, der eine „Oper für Alle“ visualisiert.

Um Klarheit bezüglich der Standortfrage zu finden, ließ die Stadt kürzlich in einem Ideenwettbewerb Entwürfe ausarbeiten. Eine vorausgegangene Standortprüfung hatte zwei potentielle Areale identifiziert: den Hofgarten an der Heinrich-Heine-Allee – der sich in öffentlicher Hand befindet und mit dem Abriss des denkmalgeschützten Altbaus einherginge – und das weiter östlich gelegene Grundstück Am Wehrhahn, das dem Immobilienentwickler Signa gehört und auf dem momentan ein ehemaliger Kaufhof steht.

Zwanzig Planungsbüros nahmen an dem von HJPplaner (Aachen) koordinierten, nicht-offenen, einphasigen städtebaulichen Ideenwettbewerb (RPW 2013) teil und reichten für jeden der beiden Standorte einen Entwurf ein. Vorgeschaltet war ein Bewerbungs- und Losverfahren. Die Jury unter Vorsitz des Architekten Heiner Farwick prämierte aus den 40 Vorschlägen vier Entwürfe für den Hofgarten und drei für den Standort Am Wehrhahn.

Standort Hofgarten / Heinrich-Heine-Allee:



Standort Am Wehrhahn:



Ein Bauvorhaben in prominenter Lage zwischen Heinrich-Heine-Allee und Hofgarten würde – abgesehen vom Abriss des Bestands – auch in die denkmalgeschützte Parkanlage eingreifen. Darauf verwies das Preisgericht in seiner Beurteilung einiger prämierter Entwürfe. Unter diesen findet sich ein Beitrag von Snøhetta, der gegenüber den Initiativplänen von 2021 an Kubatur verloren hat. Am Wehrhahn lobte die Jury die städtebaulichen Lösungen der Entwürfe und hob etwa den Erhalt der bestehenden Betonstruktur im Vorschlag von gmp mit POLA Landschaftsarchitekten hervor. HPP Architekten mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten gelangten mit beiden Entwürfen in die Jury-Auswahl.

Die Stadt möchte mit dem Neubau nicht nur die heutigen Nutzungsanforderungen erfüllen, sondern auch das kulturelle Angebot erweitern. Denn das „Opernhaus der Zukunft“ soll sich einem breiteren Publikum öffnen. Für eine Zustimmung aus der Bürgerschaft wird dabei auf die Dialogverfahren verwiesen, die in digitalen und analogen Formaten das Verfahren begleiteten. Noch bis Ende der Woche kann man online am Ideenaustausch teilnehmen.

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) jedenfalls ordnet das Ergebnis bereits zugunsten eines Neubaus an der Heinrich-Heine-Allee ein: „Ich darf betonen, dass dies auch mein Favorit ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Landeshauptstadt. Für den Standort sprach sich Keller laut Immobilien Zeitung auch in der vergangenen Woche auf der Immobilienmesse Mipim in Cannes aus, wo er aktuelle Bauprojekte in Düsseldorf vorstellte – etwa den sogenannten Calatrava-Boulevard der Centrum Gruppe. Am 15. Juni will der Stadtrat über den Standort entscheiden. Im Anschluss ist ein hochbaulicher Realisierungswettbewerb für das ausgewählte Grundstück geplant. (sla)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

grauweiss | 28.03.2023 19:37 Uhr

gläsernes band

vielleicht lasse ich mich auch nur von einer gelungenen visualisierung blenden, aber ich glaube, das ingenhovens opernhaus ein architektonischer gewinn für düsseldorf wäre.

3

Frauke | 28.03.2023 11:09 Uhr

Radschläger

Schade dass die Entwürfe bereits im Ideenwettbewerb in ein so enges Korsett gepresst wurden.

Da fand ich die im Vorfeld rausgeschossenen Vorschläge durchaus spannender z.B. die von Snohetta vorgeschlagene Hochhaus- Mischung mit Büro und Wohnnutzung als in die Luft gereckte Radschlägerbeine.

2

Barbara Baumann | 27.03.2023 20:45 Uhr

Ingenhoven... Bravo!

So viel Anmut und Leichtigkeit...
Das tut der architektonischen Landschaft gut...
Ich bin nicht aus Düsseldorf und finde den Entwurf Ingenhovens außerordentlich gelungen...

1

Hinrich Schoppe | 27.03.2023 16:20 Uhr

Unsinn

Ich hatte gehofft, der Unsinn sei vom Tisch?

Aber klar, D´dorf darf mal wieder großtun und braucht auch etwas Neues, mindestens eine Elfi, na mindestens eine Zwölfi, unter dem geht es nicht.

Widerlich, dass so etwas in den heutigen Zeiten immer noch goutiert wird. Prahlerei und Verschwendung auf Kosten der Allgemeinheit. Aber die letzten Meldungen aus D´Dorf hatten ja schon nicht Gutes verheißen lassen.
Ich sage nur Calatrava.

Na wenn die Menschen aus D´dorf so etwas weiterhin gut finden, ihr Problem.

Wie sagte mein alter Chef, wenn mal wieder etwas so richtig daneben gegangen war?
"Ich fahre da eh nicht mehr vorbei."

 
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Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von Snøhetta (Oslo)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von Snøhetta (Oslo)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von Henning Larsen Architects mit Meyer Architekten (Düsseldorf)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von Henning Larsen Architects mit Meyer Architekten (Düsseldorf)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von ingenhoven associates (Düsseldorf) mit West 8 (Rotterdam)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von ingenhoven associates (Düsseldorf) mit West 8 (Rotterdam)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von HPP Architekten (Düsseldorf) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

Entwurf für den Standort Heinrich-Heine-Allee von HPP Architekten (Düsseldorf) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

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