Der Flughafen Tempelhof ist längst geschlossen, doch erst jetzt macht man sich konkrete Gedanken über eine Nachnutzung. Dazu wurde das riesige Gelände in mehrere Teilgebiete unterteilt, für die es eigene Wettbewerbe geben soll. Soeben ist der erste dieser drei Ideenwettbewerbe entschieden worden, bei dem es um die geplante städtebaulich-landschaftsplanerische Entwicklung des nördlichen Flughafengeländes entlang des Columbiadammes ging, das so genannte Columbiaquartier.
Von den 80 Einsendungen konnte keine die Jury unter Vorsitz von Michael Koch ganz überzeugen. Darum wurden drei zweite Preise vergeben, dotiert mit je 25.000 Euro. Die Preisträger sind:
- Urban essences Architektur zusammen mit Lützow 7 Landschaftsarchitektur, (Berlin)
- Graft Architekten zusammen mit Büro Kiefer Landschaftsarchitektur, (Berlin)
- chora architecture (London) zusammen mit gross.max Landschaftsarchitektur (Edinburgh)
Darüber hinaus wurden zwei Ankäufe à 15.000 Euro an die Büros Dominik Uhrmeister zusammen mit bbz Landschaftsarchitekten aus Berlin und Sergio Pascolo aus Venedig vergeben.
Die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher kommentierte das Ergebnis: „
Die wichtigsten Ergebnisse dieses Wettbewerbs sind: Das Areal auf dem Tempelhofer Feld am Columbiadamm ist ein geeigneter Standort zum Wohnen. Die Kaltluftschneise für die angrenzenden Wohnquartiere wird selbstverständlich erhalten. Eine Anbindung und Vernetzung des neuen mit den bestehenden Quartieren kann überzeugend realisiert werden.“Ziel des Wettbewerbs war es, Ideen zu sammeln, wie die Flächen des Flughafens Tempelhof mit der benachbarten südlichen Innenstadt auf Kreuzberger und Neuköllner Seite vernetzt werden können.
Urban Essences und
Lützow 7 wollen das Gebiet stärker verdichten: Der Columbiadamm soll ein
urbaner Boulevard werden, flankiert von kleinen Seen und einer dichten Bebauung. Weiterhin ist eine Kunsthalle und ein Fußball-Palast für Hertha BSC geplant.
Die Büros
Graft Architekten und
Kiefer aus Berlin planen am Rand des Flugfelds eine Promenade, als „Stadtkante" mit Wohnhäusern und Südblick.
Eine „Klima-Bauausstellung" entwarfen
Chora Architecture und
gross.max. Das neue Stadtviertel soll eine bewohnte Leistungsschau der ökologischen Architektur und Technik werden – mit Windkraftwerken sowie Erdwärme-, Biogas- und Solaranlagen.
Alle Wettbewerbsentwürfe werden im Juni öffentlich ausgestellt. Ort und Zeit der Ausstellung werden noch bekannt gegeben.