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10.06.2024
Die ganze Geschichte erzählen
Ideenaufruf zur Umgestaltung des Humboldt Forums in Berlin
Vor vier Jahren wurde das Humboldt Forum in Berlin eröffnet. Mit komfortablem Budget vom Bund ausgestattet, macht die gleichnamige Stiftung seitdem Programm im Haus, das anstelle des abgerissenen Palasts der Republik in Form des ehemaligen Preußen-Schlosses entstanden war. Die Enthnologischen Sammlungen sind aus Dahlem hierher gezogen, erst kürzlich eröffnete eine Sonderausstellung zum Palast der Republik.
Derweil reißt die Kritik an den Hintergründen der Entstehung des Humboldt Forums nicht ab. Vor drei Jahren forderten Mitglieder des Bündnisses Decolonize Berlin e.V. den Abriss der Schlossreplik, während sich der Förderverein Palast der Republik für die Rekonstruktion des Palasts einsetzt. Nun ruft eine Initiative unter dem Namen „Schlossaneignung“ zu Ideen für die künstlerische Umgestaltung des Humboldt Forums auf. Es sei an der Zeit, mit der Preußenverherrlichung zu brechen und die äußere Erscheinung des Humboldt Forums zu verändern, heißt es in ihrer Pressemitteilung.
Die 29 Initiator*innen, die den Ideenaufruf mittragen, wollen an die komplexe Geschichte des Ortes erinnern. Zu dieser gehöre inzwischen auch die Rolle rechtsradikaler Kreise bei der „originalgetreuen“ Rekonstruktion. Diese hatte Architekt und Publizist Philipp Oswalt bei seinen Recherchen zur politischen Haltung einzelner Spender herausgearbeitet. Der Vorwurf: Von einer Reihe von Spendern, die die Fassadenrekonstruktion finanzierten, sei bekannt, dass sie rechtslastige, antisemitische bis hin zu rechtsradikalen Positionen vertraten. Der Förderverein Berliner Schloss e.V. habe sich auch nach Bekanntwerden nicht von diesen Spendern distanziert.
Am Donnerstag, 13. Juni stellen Elisabeth Broermann (Architects for Future), Kristin Feireiss (Aedes), Annette Maechtel (nGbK), Anh-Linh Ngo (Arch+), Philipp Oswalt (Architekt und Publizist) und Jürgen Zimmerer (Historiker) das Projekt im Aedes Architecture Forum vor. Im Anschluss diskutieren sie mit der Kunsthistorikerin Gabi Dolff-Bonekämper sowie den Stiftungsratsmitgliedern der Stiftung Humboldt Forum Thomas Hacker (FDP) und Awet Tesfaiesus (Bündnis 90/Die Grünen).
Termin: Donnerstag, 13. Juni, 18.30 Uhr
Ort: Aedes Architekturforum Berlin, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
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Spuren der Bombardierungen an der Südwestecke
Markierung der Spender*innen an der Südfassade
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