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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-IGArchitects_in_Fukushima_8538894.html

19.03.2024

Wohnen im Stützenwald

IGArchitects in Fukushima


Die Ruhe des Waldes und die raue Beschaffenheit seines Bodens sollen hier nebeneinander existieren. Diese Atmosphäre möchten IGArchitects aus Saitama mit dem von ihnen entworfenen Doppelhaus in Fukushima schaffen. Was sie damit meinen, wird erst beim Betreten des schlichten Volumens etwas deutlicher. Mehrere hohe, schlanke Stützen prägen das Innere, das im Wesentlichen aus einem großen Raum pro Einheit besteht. Die Architekt*innen gaben dem Haus den entsprechenden Namen Forest of pillars – Stützenwald.

Im Gegensatz zu dem ebenfalls von IGArchitects entworfenen Wohnhaus in Tokio, das fast ganz aus Beton besteht, fiel die Wahl dieses Mal auf eine leichte Konstruktion aus Holz. Das Haus wurde im September letzten Jahres fertiggestellt und verfügt über insgesamt 115 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Wunsch des Bauherrn war ein eingeschossiges Haus mit offener Raumstruktur, das gleichzeitig Privatsphäre zulässt. Auf dem an einen Hang angrenzenden Grundstück entwarfen IGA einen nahezu gänzlich geschlossenen Baukörper, der von außen eher an ein industriell genutztes Gebäude erinnert. Ebenso wecken die metallene Hülle und das umlaufende Fensterband mehr Assoziationen an eine Lagerhalle als an ein Wohnhaus.

Auch im Inneren bleibt dieser hallenartige Eindruck bestehen. Innerhalb der offen gestalteten Struktur brachten IGArchitects nach dem Raum-im-Raum-Prinzip Bad, Toilette und Ankleidezimmer in abgeschlossenen Volumen unter. Darüber befinden sich Mezzanine, die als Büro oder Schlafebene genutzt werden können. Während von der Erdgeschossebene aus lediglich ein, beziehungsweise zwei kleine Fenster einen Blick nach draußen ermöglichen, lassen sich von der oberen Ebene aus der bewaldete Hang sowie die angrenzende Bebauung betrachten.

Prägend sind die filigranen Stützen mit einem Durchmesser von 90 Millimeter, angeordnet in Abständen von 1,80 Meter. Dieser künstlich angelegte Wald solle die Natur ins Innere des Hauses holen, so die Architekt*innen. Ein schönes Detail sind die schmalen Fugen zwischen Stützen und Boden beziehungsweise Decke, die den schwebenden Charakter des Dachs unterstreichen. (dsm)

Fotos: Ooki Jingu


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