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05.08.2021

Pandemiesicher Lernen

IDOM und Rosan Bosch Studio planen Schulcampus in Lima


Über die Frage, wie der Schulbetrieb in Zeiten einer Pandemie aufrechterhalten werden kann, ohne dabei Schüler*innen und Lehrende zu gefährden, wird derzeit weltweit gegrübelt. Dabei fehlt es vielerorts nicht nur an adäquater Vorbereitung und einer Anpassung bestehender Strukturen – auch innovative Ideen, wie ein sicheres Lernen in unruhigen Zeiten künftig ganz generell gestaltet werden könnte, sind bislang noch rar. Ein architektonischer Vorschlag kommt nun von den beiden Büros IDOM (Madrid/Lima) und Rosan Bosch Studio (Kopenhagen/Madrid), die gemeinsam einen Neubau für die Unterstufe des Markham College in der peruanischen Hauptstadt Lima planen. Ihnen schwebt dabei eine nach außen geschützte und nach innen offene Lernumgebung vor, die in sich wie eine Art Ökosystem funktioniert.

Um lange Schulschließungen künftig zu vermeiden und bestmöglich auf unerwartete Situationen reagieren zu können, braucht es Gebäude, die auf Widerstandsfähigkeit, Flexibilität, Improvisation, Nachhaltigkeit und personalisiertes Lernen ausgerichtet sind, so die Meinung des Planungsteams. Um dies zu erreichen, setzt der Entwurf auf anpassbare und bewegliche Elemente, faltbare Wände, natürliche Belüftung und vielfältige Pausenräume. Anstatt alle Schüler*innen in einem kompakten Gebäudeblock und engen Klassenzimmern zu versammeln, wird eine großzügige Verteilung der Kinder über das gesamte Gelände angestrebt. Im Idealfall wechseln sie dabei zwischen kleinen „Homebases“ und größeren Gemeinschaftsstrukturen hin und her. Dies unterstützen sollen Mehrzweckbereiche, flexible Raumnutzungen und Verbindungen, die eine kontinuierliche Bewegung fördern.

Während sich im Inneren ein grüner Campus mit zahlreichen Aktionsflächen und schattigen Winkeln erstreckt, tritt der als dreigeschossige Blockrandbebauung ausgeführte Baukörper zur Straße hin als massive Barriere auf. Die auf Renderings zu sehende vertikale Holzlattung lässt an ein modernes Fort denken. So verschlossen sich die Schule hier zum Außenraum zeigt, so offen sind ihre Fassaden zum Hof: Balkone, Terrassen, vertikale Gärten, eine Lernbrücke und kleine Höfe erlauben einfache Zugänge und viel Unterricht im Freien, der in Peru ganzjährig möglich ist. Damit der Neubau nicht nur krisenfest, sondern auch klimaneutral ausfällt, setzen die Architekt*innen auf lokale, wiederverwendbare und recycelte Materialien. (da)


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