Es gibt ein neues Wort als Synonym für Baubeginn: Neben den altvertrauten „ersten Spatenstich“ ist schon vor einiger Zeit der „erste Baggerbiss“ getreten. Ein solcher hat nun auch in Hamburg stattgefunden, er wird nur anders benannt: „Fassadendurchbruch“. Gemeint ist damit, dass eine Öffnung in die zwei Meter dicke Wand des ehemaligen Flakbunkers im Hamburger Reihersteigviertel gebrochen wurde. Damit hat der von der IBA Hamburg forcierte Umbau des Bauwerks in einen so genannten Energiebunker begonnen. Die Pläne stammen von dem Architekturbüro HHS Planer + Architekten AG (Hegger Hegger Schleiff, Kassel).
Das denkmalgeschützte Kriegsbauwerk von 1943 wird zu einem Kraftwerk erneuerbarer Energien – mit einem Blockheizkraftwerk, Solarkollektoren, einer Photovoltaikanlage sowie einem riesigen Wärmespeicher, der die Abwärme angrenzender Industriebetriebe nutzt.
Im Anschluss an den Fassadendurchbruch wird im Inneren des Bunkers der Schutt beräumt. 40.000 Tonnen werden über eine große aufgeschüttete Sandrampe abgetragen. Außerdem wird die Statik des Bunkers, der im Inneren komplett zerstört ist, wieder hergestellt.
Nach der Instandsetzung soll die jetzige Bauruine außerdem ein Besuchercafé mit umlaufender Außenterrasse auf der obersten Plattform beherbergen. Die Besucher können vom rund 30 Meter hohen Bunker eine Aussicht über den ganzen Stadtteil bis in den Hamburger Hafen genießen und sich in einem Dokumentationszentrum rund um den Bunker informieren.
Zum Thema:
BAUNETZWOCHE#74: Fotoreportage vom IBA-Standort Hamburg-Wilhelmsburg
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raz | 29.03.2011 14:36 Uhrreuse recycle resustainable
hier erscheint das Adelsprädikat "nachhaltig" mehr als treffend, viel mehr sogar eine "historische Nachhaltigkeit"