Die fertiggestellte Humboldthafenbrücke östlich des zukünftigen Berliner Schienenverkehrsknotens Lehrter Bahnhof ist am 27. Oktober 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Für Entwurf und Planung des Bauwerks war das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann und Partner (Stuttgart) verantwortlich.
Die 240 Meter lange und von 39 bis 66 Meter breite Stabbogenbrücke, die in ihrer Gestaltung mit der Bahnhofsarchitektur von gmp (v. Gerkan, Marg und Partner, Hamburg) korrespondieren soll, wurde in zweijähriger Bauzeit fertiggestellt und steckt voller innovativer Ingenieurtechnik: Kombinierter Guss- und Walzstahl, getrennte Hauptbögen und die zur Wartung auswechselbaren Bodenlager sind erstmalig verwendete Konstruktionen bei der Deutschen Bahn. Die größten bisher in Deutschland hergestellten Gußteile der Bogenlager sind 17 Tonnen schwer und fast 70 Zentimeter dick - die Stabbogenrohre haben einen Durchmesser von 65 Zentimetern und 10 Zentimeter starke Wände. 20.000 Kubikmeter Beton für Gründung und Stützen sowie 6.100 Tonnen Stahl für Tragwerk, Bewehrung und Spannstahl wurden verbaut.
Auf der Brücke werden täglich auf vier Gleisen 131 Zugpaare der Fern- und Regionalbahn sowie auf zwei weiteren Gleisen pro Stunde bis zu 24 Zugpaare der S-Bahn verkehren.