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13.10.2006

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Großer Hugo

Hugo-Häring-Preis 2006 vergeben


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Am 13. Oktober 2006 wurden in der Kunsthalle Mannheim der baden-württembergische Hugo-Häring-Preis des BDA verliehen. Die Jury, der unter anderm Tobias Wallisser (Amsterdam) und Dieter Bartetzko (FAZ, Frankfurt) angehörten, zeichnete im Einzelnen folgende Arbeiten mit dem „großen Hugo” aus:

  • Südwestmetall Heilbronn, Architekt: Dominik Dreiner (Gaggenau), Bauherr: Südwestmetall Baden-Württemberg e.V. Aus der Begründung der Jury: „Das Gebäude besticht durch sein einfaches und wirkungsvolles Gesamtkonzept. Der lang gestreckte Riegel wird bandartig an den Stirnseiten und auf dem Dach mit einem neu entwickelten Metallgewebe überzogen. Durch Zurücksetzen der Verglasung an den Längsseiten entsteht eine Übergangszone zwischen dem hellen zurückhaltend gestalteten Innenraum und der Landschaft. Reflektionen in Fassade und Dach integrieren das Haus in die Umgebung und schaffen abwechslungsreiche Stimmungen im Inneren.“

  • Südwestmetall Reutlingen - Architekten: Allmann Sattler Wappner (München), Bauherr: Südwestmetall Baden-Württemberg e.V. Die Jury: „Das Gebäudeensemble erfüllt zwei unterschiedliche Aufgaben: Es fügt sich in eine innerstädtische Umgebung ein, ohne sich anzubiedern, und es spiegelt die Identität des Bauherrn wider. Darüber hinaus liefert es einen interessanten Beitrag zum Thema der Entmaterialisierung. Traditionelle ortstypische Elemente wie Giebel, Traufe, Rollläden und Sockelzone werden neu definiert, technisch überzeugend detailliert und zu einem nahtlosen Ganzen zusammengefügt.“

  • Bezirksärztekammer Nordwürttemberg, Stuttgart - Architekten: Aldinger & Aldinger (Stuttgart), Bauherr: Bezirksärztekammer Nordwürttemberg. Die Jury: „Das Haus zeigt, wie mit konventionellen Organisationsmustern und Materialien eine menschenfreundliche Arbeitswelt geschaffen werden kann. Der dreigeschossige Bürotrakt mit der Lärm abweisenden Rückfassade sitzt auf einem Vortrags- und Schulungstrakt. Während die Schulungsräume sich seitlich in einen Gartenhof orientieren, öffnen sich die Büros mit einer voll verglasten Fassade talwärts und nutzen die Dachfläche des Sockeltraktes als Pausenterrasse.“

  • Bosch Haus Heidehof, Stuttgart - Architekt: Peter Kulka, (Köln), Bauherr: Robert Bosch GmbH. Die Jury: „Durch die zurückhaltende Formensprache in Anlehnung an die klassische Moderne entsteht ein Dialog mit der Altbau-Villa. Die geschickte Aufteilung des Raumprogramms in drei Teile verkleinert das sichtbare Bauvolumen und schafft qualitätsvolle Raumsituationen für jeden Bereich. Die angemessene Repräsentanz entsteht allein durch die Großzügigkeit der Architektur, die Anordnung der Volumen zueinander, formale Zurückhaltung und die perfekte Umsetzung im Detail.“

  • Raphaelkirche Pforzheim - Architekten: Architekten-Arbeitsgemeinschaft Loebner Schäfer Weber (Heidelberg), Bauherr: Christengemeinschaft Gemeinde Pforzheim. Die Jury: „Zeitlos in der Wahl der architektonischen Mittel, überzeugt diese kleine Kirche durch die Interpretation eines städtischen Kirchenraumes: Unscheinbar eingefügt in eine schmale Baulücke, von der Straße einladend einsehbar das Foyer, im Obergeschoss der schmale lange Kirchenraum, mit wenigen, eng gruppierten Holzstühlen, vor einem kleinen Altartisch am konisch zulaufenden Ende des Raumes. Das Sonnenlicht auf dem Beton und dem hölzernen Mobiliar verleiht dem Raum jene sinnliche Qualität, die sakral genannt werden kann.“

  • Firmensitz BASS GmbH, Niederstetten - Architekt: Florian Nagler (München), Bauherr: BASS GmbH & Co. KG. Die Jury: „Bemerkenswert an dem neuen Firmensitz ist die Tatsache, dass ein mittelständischer Betrieb den Anspruch an sein Produkt durch die Architektur seiner Werkhalle unterstreicht. Alle drei Gebäudeabschnitte haben den selben hohen architektonischen Anspruch, es gibt keine Brüche in der Gesamtansicht, es wird auf die übliche bauliche Hierarchie zwischen repräsentativ-administrativen Räumen und dem Bereich der Arbeit verzichtet. Die Anlage ist von allen Seiten offen zugänglich und wirkt, egal von welchem Blickwinkel aus, als freundliche Einheit.“

  • Feuerwehrgerätehaus Lauffen a.N. - Architekt: Bernd Zimmermann (Heilbronn/Ludwigsburg), Bauherr: Hochbauamt der Stadt Lauffen Die Jury: „Das Feuerwehrgerätehaus fügt sich ruhig und harmonisch in die Landschaft ein. Die Gesamtanlage besticht durch ihre Klarheit und die beziehungsreiche Anordnung der Gebäudeteile auf dem Grundstück. Die Fassadenmaterialien Klinker und Beton differenzieren die Gebäudepartien nach ihrem Inhalt.“

  • Quartier 4, Scharnhauser Park, Ostfildern - Architekten: Fink + Jocher (München), Bauherr: HKPE Hofkammer Projektentwicklung GmbH. Die Jury: „Durch die Anordnung und Orientierung der Doppelhäuser entstehen abwechslungsreiche Außenräume und weite Blickbeziehungen, die sich wohltuend von üblichen Zeilenbebauungen abheben. Mit der durch die unterschiedlichen Haushälften differenzierten Volumetrie und der angemessenen ruhigen und robusten Materialisierung wird ein lebendiger Ort mit eigener Identität geschaffen.“

  • Haus Lude-Hopf, Kornwestheim - Architekt: Hartwig N. Schneider (Stuttgart), Bauherr: Sybille und Ralf Lude-Hopf. Die Jury: „In dem Park einer Villa wird unter Erhaltung des Baumbestandes ein sorgfältig durchgearbeiteter Holzbau implementiert. Ein schönes Wechselspiel von geschlossenen, durch Faltläden öffenbaren Flächen schafft ein ausgewogenes Maß an Introvertiertheit und Öffnung nach außen.“
Eine Ausstellung zum 14. Hugo-Häring-Preis 2006 ist noch bis 20. Oktober 2006 in der Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, (Di bis So 11-18 Uhr) zu sehen. Gezeigt werden alle 151 nominierten Arbeiten.


 
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