Die „großen“ Hugo-Häring-Landespreise 2021 für vorbildliche Bauten in Baden-Württemberg stehen fest. Die alle drei Jahre vergebenen Auszeichnungen des BDA Baden-Württemberg sind aufgrund des zweistufigen Verfahrens mit „kleineren“ Auszeichnungen der BDA-Kreisgruppen sowie den „großen“ Landespreisen ein Dauergast in der BauNetz-Berichterstattung.
Unter den zehn gleichwertigen Preisträger*innen finden sich alte Bekannte, etwa das Büro LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, das für die Karlsruher Unternehmenszentrale der Drogeriemarktkette dm ausgezeichnet wurde. Dem Projekt attestierte ein überkritischer Kollege zur Projektvorstellung im Sommer 2016 noch: „Für den Entwurf der dm-Zentrale in Karlsruhe gewinnen Lederer Ragnarsdóttir Oei sicher keinen Architekturpreis.“ Weit gefehlt! Nach einer Anerkennung beim diesjährigen Balthasar Neumann Preis würdigt nun auch der BDA die Realisierung, deren Erfolg nicht zuletzt auf der guten Kooperation zwischen Architekt*innen und Bauherrschaft beruht. Der Hugo-Häring-Preis zeichnet explizit Projekte als Gemeinschaftswerk beider Beteiligten aus.
Generell bilden die meisten Gewinner*innen des diesjährigen Landespreises jene Themen ab, die als Leitgedanken klimagerechter Baupraxis im BDA-Positionspapier „Das Haus der Erde“ seit 2019 verankert sind. Dazu gehört der Holzbau, wie etwa bei den Preisträger*innen Kita im Park in Stuttgart von Birk Heilmeyer und Frenzel oder Kinder- und Jugenddorf in Seckach von Ecker Architekten sowie wie das Bauen im Bestand, wie die Wagenhallen in Stuttgart von Atelier Brückner oder der Bezner-Turm in Ravensburg von bächlemeid. Vertreten ist auch ein vorbildlicher Lehmbau, in Form der Erweiterung der Bischofsgrablege Sülchenkirche in Rottenburg am Neckar von Cukrowicz Nachbaur .
Alle zehn Hugo-Häring-Landespreise 2021 im Überblick:
Für das Verfahren 2020/21 wurden insgesamt 679 Projekte eingereicht, 130 davon erhielten bereits eine „kleine“ Hugo-Häring-Auszeichnung. Daraus wiederum wählte die Jury unter Vorsitz von
Peter Brückner vom
Büro Brückner und Brückner (Tischenreuth) die zehn genannten Gewinnerprojekte aus. Der Jury gehörten die Architektinnen
Donatella Fioretti und
Bettina Kraus, der Direktor des Stadtpalais Stuttgart
Torben Giese sowie SZ-Journalistin
Laura Weißmüller an. Den 130 prämierten Bauten ist auch in diesem Jahr eine
umfassende Publikation gewidmet, die bei av edition erschienen ist.
(sab)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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peter | 16.12.2021 13:13 Uhrglückwunsch!
glückwunsch den kollegInnen! so richtig verdient haben es meines erachtens die crankoschule und die kressbronner bibliothek - das ist wirklich neue, wegweisende und bis ins detail sehr ausgeklügelte architektur. lederer hat man schon x-mal so oder so ähnlich gesehen, die rote kita ist gut, aber nichts wirklich bahnbrechendes. das kinder- und jugenddorf ist "schräg" und irgendwie anders, aber in verzückung versetzt es einen (zumindest mich) mit seinen ganzen versprüngen und versätzen in der fügung der dachflächen nicht.