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09.09.2024

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Refugium am Hang

Hütte in den italienischen Westalpen von Studio EX


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Das von mehreren Dreitausendern flankierte Val di Susa in der Region Piemont erstreckt sich über rund 90 Kilometer bis zum französischen Grenzpass Col de Montgenèvre. Der hochalpine Talschluss im oberen Susatal mit den Ortschaften Bardonecchia und Oulx ist ein von Höhenwegen durchzogenes Gebiet mit Wander- und Skitourenrouten. Auf einem Geröllhang zwischen den Bergrücken des Monte Seguret und Valfredda wurde 2023 eine Schutzhütte für Alpinisten von Studio EX (Mailand) fertiggestellt.

Die auf 2.850 Metern über dem Meeresspiegel gelegene Hütte bildet ein weiteres Refugium in der ausgesetzten Hochalpenlandschaft mit ihren plötzlichen Wetterwechseln und häufig starken Gewittern. Der Name Bivacco Berrone erinnert an den 2022 in der Region tödlich verunglückten Bergsteiger Stefano Berrone.

Entstanden ist eine zeltartig aufgefaltete Holzkonstruktion mit Aluminiumhülle auf einem oktogonalen Grundriss, die laut Architekt*innen einem Windrad nachempfunden ist und an der höchsten Stelle nur 2,80 Meter misst. Das kleine Gebäude ist als möglichst minimaler Eingriff in die umgebende Naturlandschaft konzipiert. Die Platzierung erfolgte nach Analyse der natürlichen Bedingungen, geologischer Struktur, Sonneneinstrahlung und Windrichtungen.

Die leichte und rückbaubare Strukturschale besteht aus vorgefertigten CLT-Plattenelementen mit Metallverkleidung, die auf einer Holzplattform über einem Sockel aus Stahl montiert sind. Die Bauteile wurden mit dem Helikopter transportiert und innerhalb von vier Tagen aufgebaut. Die vier verglasten Dreiecksgiebel öffnen sich rundum in die Landschaft. Der spartanisch ausgestattete Innenraum ist radial organisiert, mit Lärchenholz ausgekleidet und bietet Platz für zehn Betten. Durch die Dachschrägen ist die gesamte Schutzhütte – wie das klassische Biwak – nur auf allen Vieren betretbar. Der höhlenartige, in kräftigem Rot gestrichene Raum lässt sich folglich nur im Sitzen oder Liegen nutzen. (uav)

Fotos: Tomaso Clavarino


Zum Thema:

Ähnlich exponierte Schutzhütten entstanden auch in der Steiermark, in Slowenien, den Dolomiten oder in den Zillertaler Alpen.


Mehr Fachwissen zu Metallfassaden gibt es bei Baunetz Wissen.


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Kommentare

2

one architect | 09.09.2024 16:48 Uhr

Eingang

Warum öffnen sich die Türen/Fenster nach außen?

1

Mainzer | 09.09.2024 16:03 Uhr

einfach besser bauen

... wirkt doch etwas sinnbefreit: Nicht stehen, nur auf dem Boden sitzen oder liegen, Festverglasung ohne Dachüberstand ... auf dieser Grundfläche wäre ohne diese formalen Zwänge eine deutliche höhere Raumqualität möglich gewesen. Schade, besonders bei dieser einmaligen topp Lage ...

 
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