Seit dreißig Jahren ist der Öschberghof bei Donaueschingen eine Adresse, wenn es ums Golfen geht. Das 1976 von Karl Hans Albrecht – Gründer von Aldi Süd und laut Forbes 2014 der reichste Mann Deutschlands – erbaute Golfhotel mit eigenem Platz wurde über die Jahrzehnte stetig erweitert und 2001 zum ersten Mal renoviert. Nachdem das Münchner Büro Allmann Sattler Wappner Architekten den 2014 ausgeschriebenen Wettbewerb für eine weitere Vergrößerung gewonnen hatte, wurde der Öschberghof von 2015 bis 2018 nach ihren Entwürfen auf den heutigen Stand gebracht.
Das Resort bietet gegenwärtig auf einer Bruttogrundfläche von 35.000 Quadratmetern 126 Zimmer, einen Spabereich mit Infinity-Außenpool, Saunen und großzügigem Gym auf 5.500 Quadratmetern sowie einen 45-Loch-Golfplatz mit eigener Golfakademie, überdachten Abschlagplätzen und Indoorgolfanlage. Dazu gibt es vier Restaurants, zwei Bars, einen 400 Quadratmeter großen Festsaal, fünf Tagungsräume, einen Boarding Room und ein Tagungsfoyer. Ein solcher Apparat braucht natürlich Platz und will auch organisiert sein. „Im Laufe der Jahrzehnte war durch die stetige Erweiterung des Resorts eine unübersichtliche Gebäudeorganisation entstanden, die lange Erschließungswege und personalintensive Abläufe mit sich brachte“, hieß es 2014 in der Wettbewerbsausschreibung. Das Weiterwachsen des Ensembles mit der schönen Adresse am Golfplatz 1 fordere eine neue Strukturierung, die sich dem Gast auch erschließt.
Die Architekten erarbeiteten dieser Bauaufgabe entsprechend einen Plan, der eine klare Ablesbarkeit der Gebäudenutzungen erlaubt. Der Bestand des Hotels wurde entkernt, in seiner Kubatur reduziert und durch weitere in Höhe und Lage gestaffelte Baukörper ergänzt– und das bei laufendem Betrieb. Äußerlich orientieren sich die Neubauten am für die Region charakteristischen Typus des Schwarzwaldgehöfts, bestehend aus einzelnen oder in Gruppen angeordneten Satteldachhäusern. Die einzelnen Häuser kennzeichnen nun klar die verschiedenen Funktionen, vom neugestalteten Haupthaus mit Empfangshalle aus können sich die Gäste orientieren.
Einen wesentlichen Teil der neuen Fassaden bilden Lochbleche, sodass tagsüber viel Licht in die Räume fällt. Nachts lässt die transluzente Hülle die Gebäude leuchten. Auch die Freiraumgestaltung von faktorgruen Landschaftsarchitekten (Rottweil) ist ein essenzieller Bestandteil des Gebäudeensembles, das sich mit einer erdigen Farbgebung in die umgebende Natur einpasst. Auf eben diese bieten alle 126 Zimmer einen Panoramablick. (tl)
Fotos: Brigida González
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rabl | 30.07.2019 17:32 Uhrvoralpenlandschaft?
geht's noch? waren die überhaupt schon mal vor ort?
das ist die baar, und es handelt sich um vorberge (besser: hügel) des schwarzwaldes!
sonst wäre der behauptete bezug zu bauformen des schwarzwaldes völlig fehl am platz.