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01.08.2012
Bewohnbarer Trockenfisch
Hotelpläne für Hongkong
Der Igel hat es den Chinesen offensichtlich angetan: Nachdem das Londoner Heatherwick Studio für die Expo Shanghai 2010 den stacheligen britischen Beitrag und damit ein Highlight der Pavillon-Familie gebaut hat (siehe BauNetz-Meldung vom 6. Juli 2009), wurde das Büro jetzt mit einem Hotel für Hongkong beauftragt.
Der Vorschlag für das 40-stöckige Gebäude orientiert sich an der nadelartigen Bauweise vieler anderer Hochhäuser; naheliegend in einer Stadt mit dieser Dichte. Außerdem wird es in einem Bezirk stehen, in dem der berühmte Trockenfisch mit seiner riffeligen Oberfläche vor fast jedem Geschäft hängt - man könnte das zukünftige Hotel beinahe als abstrahierten Riesenfisch lesen. Denn seine bewegte Fassade setzt sich aus den äußeren Flächen Tausender Boxen zusammen, die mal mehr, mal weniger hervorspringen. Im Inneren bilden die vier unterschiedlichen Boxentypen die gesamte Einrichtung von der Minibar über das Fenster bis zum Bett und dem Badezimmer. Auf die enge Verknüpfung der äußeren Fassade mit dem Innenleben kam Thomas Heatherwick besonders an. Allzu oft würde eine stereotype Ausstattung in gesichtslose Gebäude gesteckt, polemisiert er und geht noch einen Schritt weiter, indem er durch die unterschiedliche Kombination der Boxen jeden der 300 Räume individuell behandelt.
Der Turm wird aus einer Beton-Struktur bestehen, die Boxen aus gefaltetem Metall, wie man es für Schächte von Klimaanlagen und Wassertanks verwendet. Die Kisten werden innen mit Bronze ausgekleidet und entweder mit starrem Dämmschaum besprüht oder als Betten und Sitzgelegenheiten gepolstert.
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