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16.07.2021

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Selbstoptimierung am Vierwaldstättersee

Hotelkomplex in Weggis von Davide Macullo Architects


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Grandioses Alpenpanorama, weiter Blick über den Vierwaldstättersee – besser kann ein Wellnesshotel wie das Chenot Palace in Weggis wohl kaum liegen. Das im Juni 2020 eröffnete „Zentrum für die Chenot-Methode“ versteht sich als medizinisch fundiertes Gesundheits-Retreat und bietet Behandlungen nach dem Ansatz des auf chinesische Medizin, Naturheilkunde und Psychologie spezialisierten Biologen Henri Chenot. Seinen Namen tragen bereits mehrere ähnliche Hotelanlagen, unter anderem in Moskau, Athen, Marokko und Aserbaidschan, die Entgiftungsanwendungen, Detoxrituale und Selbstoptimierungskuren offerieren. Als Partner und Bauherr des neuen Standorts im Kanton Luzern tritt der türkische Konzern Dogus Group auf, der unter anderem im Tourismus- und Immobiliensektor agiert.

Die Wellnessklinik nutzt den historischen Bestand eines ehemaligen Fünf-Sterne-Hotels, dessen Haupthaus 1875 errichtet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Stil der Belle Époque umgestaltet wurde. Die 52 Zimmer fassenden Altbauten wurden umfassend renoviert und mit einem 9.850 Quadratmeter großen Neubau und einem Spa zu einem Gebäudekomplex mit fast 20.000 Quadratmetern erweitert. Der Entwurf dafür kam vom Luganer Büro Davide Macullo Architects. Die Gebäude aus der Jahrhundertwendezeit bestimmen weiterhin das Erscheinungsbild vom See aus, da der als Holzkonstruktion ausgeführte Gästeblock mit weiteren 45 Zimmern über dem Eingangsbereich zurückgesetzt und so gestaffelt wurde, dass er nie in seiner ganzen Dimension sichtbar wird. Das flache Spa-Volumen aus Stahlbeton ist fast vollständig begrünt und von kleinen „Bonsai-Höfen“ durchbrochen.

Wie dem in blumiger Sprache verfassten Projekttext zu entnehmen ist, war es das vordergründige Ziel des Entwurfs, eine luxuriöse „Wohlfühlarchitektur“ zu kreieren, um „positive und konstruktive Stimmungen“ zu befördern. Dem mag auch die vertikale Verkleidung des Neubaus mit hellen Holzlatten geschuldet sein. Im Inneren habe man den „Übergang zwischen Räumen mit unterschiedlicher Intimität durch Form, Farbe und Licht kuratiert“, erklärt das Büro. Dazu kommt eine Bespielung mit Kunst, zu der auch der Architekt Davide Macullo beisteuerte, beispielsweise mehrere expressive Teppiche. Alle Zimmer verfügen über einen Balkon mit Seeblick, in den Gemeinschaftsbereichen und am Pool sollen skulptural gestaltete Decken an Wurzeln und Wald denken lassen. Das sich über eine Fläche von 5.000 Quadratmetern erstreckende Spa-Volumen umfasst neben Pool und Fitnessstudio über 100 Behandlungsräume und Praxen für Ästhetik, Hydrotherapie und Medizin sowie Büros für die Verwaltung des Ganzen. (da)

Fotos: Fabrice Fouillet, Roberto Pellegrini, Alex Teuscher


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

peter | 19.07.2021 14:05 Uhr

unpassend

von außen wirkt der komplex irgendwie klapprig und teils fast billig, erinnert an wellblechfassaden aus industriegebieten. innen schwankt die gestaltung zwischen US-klassizismus und neureichem dubai-kitsch, vermutlich auf wunsch des türkischen investors. die schweiz war schon mal viel besser, das hier ist ein unpassender, schwacher investoren-mix.

1

latimer | 16.07.2021 16:27 Uhr

Selbst

Ein seltsam aus der Zeit gefallenes Design für ein Wellnesshotel. Luxoriös? Sicher! Verheißen der Blick aus unterkühlten Räumen auf Lamellenstrukturen und Bonsais Entspannung? Eher nicht.
Irgendwie finden die Philosophie des Hotels, die Architektur und die Landschaft einfach nicht zusammen.

 
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