Das familiengeführte Hotel Am Holand in Au-Schoppernau im Vorarlberger Bregenzerwald dürfte schon allein dank seiner spektakulären Lage inmitten einer beeindruckenden Alpenlandschaft ein beliebtes Urlaubsziel sein. Jetzt gibt es noch einen Grund mehr, im Holzschindelhaus der Familie Simma für ein paar Tage Station zu machen: der luxuriöse Wellnessbereich, entworfen vom Lustenauer Büro firm Architekten.
Das Hotel – einstiges Wohnhaus der Urgroßeltern der jetzigen Betreiber – wurde 2007 umfassend modernisiert und um ein stilgerechtes zweites Gästehaus vergrößert. Firm erweiterten nun die bereits vorhandenen Spa-Räumlichkeiten und strukturierten sie neu. Zugleich erfolgte die Umstellung auf ein nachhaltiges, mit biogenem Brennstoff betriebenes Heizsystem: Die gesamte Energieerzeugung des Hotels erfolgt künftig über ein neu errichtetes Hackschnitzelheizwerk, das im Bereich der Parkplätze in den Hang eingebaut wurde.
Um das Spa in seiner Größe zu verdoppeln, wurde der bisherige Wellnessbereich rückgebaut und mit neuen Oberflächen versehen – hier befindet sich jetzt ein großer Ruheraum mit Eichenholzboden, Deckenpaneelen aus Lodenstoff und einer Wandverkleidung aus Zirbelkiefer, bekannt für ihren starken ätherischen Duft, der als beruhigend und schlaffördernd gilt. Durch ein breites Fensterband blicken die Saunagänger direkt auf die Berge – ein Podest sorgt dafür, dass sie auch von den hinteren Liegen die Aussicht genießen können.
Um die neuen Saunaflächen unterzubringen, wurde das Haupthaus nach hinten verlängert. Dabei sollte der optische Eindruck des historischen Gebäudes erhalten bleiben. Die Architekten gingen daher ganz ähnlich vor wie beim Umbau eines alten Bauernhauses im nahegelegenen Bezau: Sie vereinten Bestand und Anbau unter einem durchgezogenen Dach und versahen letzteren mit einer Fassade aus vertikalen Holzlatten, sodass ein ebenso harmonisches wie kontrastreiches Nebeneinander von Alt und Neu entstand.
Den inneren Kern der Erweiterung bildet ein dunkler Raumkörper mit einem Boden aus Bitumen-Terrazzo, der komplett umrundet werden kann. Er nimmt Duschen, Infrarotraum und finnische Sauna auf. Auf zwei Seiten geht es zu den neuen Außenanlagen: Östlich, hinter dem großen Ruheraum, befinden sich ein Kaltwasser- und ein Kneipp-Becken, eine Außendusche und Open-Air-Sitzgelegenheiten. Und westlich erwartet die Gäste das Highlight: ein ganzjahresbeheizter Infinity Pool mit überdachtem Einstieg. Hier schwimmen sie entlang einer Hangkante mit weitem Blick ins Tal. (da)
Fotos: Adolf Bereuter
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