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30.04.2013

Garten oder Gebäude?

Hotel von WOHA in Singapur eröffnet


Ist es ein üppiger Garten, aus dem eher zufällig Gebäude wachsen? Oder stehen hier Hochhäuser, die ordentlich mit Grün angereichert wurden? Beides, denn das Büro WOHA Architects, wie ihr jüngster Bau in Singapur ansässig, trennt das eine nicht vom anderen. Das Markenzeichen der Architekten ist, eine möglichst enge Verbindung zwischen Natur und Häusern herzustellen – gerade, wenn sie in dicht bebauten Metropolen stehen. Das überzeugte auch die Jury des Internationalen Hochhauspreises 2010, die dem Büro die Auszeichnung für The Met in Bangkok verlieh.

Das kammartige Gebäude ist ein Hotel, nennt sich Parkroyal und steht am Übergang von Singapurs Geschäfts- zum chinesischen Viertel. Es liegt gegenüber einem Park und übertrifft mit seinen 15.000 Quadratmetern an Gärten, Wasserbecken, Terrassen und begrünten Wänden dessen Fläche um das Doppelte.

Die Gebäudeteile wachsen aus einem mehrstöckigen geschwungenen Podium hervor und sind mit ebenfalls wild gewellten Terrassen verbunden. Die verschiedenen Ebenen des Sockels bilden freie Plätze und Gärten aus; deren üppige Bepflanzung zieht sich fast übergangslos ins Innere des Baus. Außerdem werden die Öffnungen des Parkhauses verdeckt, das zwar Licht und Luft erhält, aber unsichtbar bleibt. Oben auf dem Podium liegen Entspannungsangebote; dazu gehören Pools, die sich bis an die Kante ziehen und dadurch keine Begrenzung zu haben scheinen. WOHAs Vergangenheit, nämlich die Gestaltung edler Ferienanlagen, wird spürbar.

Die vier Türme passen sich in der Höhe und den Proportionen der umgebenden Bebauung aus Bürohochhäusern an. Sie orientieren sich zu offenen Höfen, was den Effekt einer dominierenden Gebäudewand bricht und vor allem viel Tageslicht und frische Luft in die Innenräume bringt. Der Maßstab des Baus wird zudem von viergeschossigen „Himmelsgärten“ gemildert.

Wie The Met ist Parkroyal ein Gebäude für eine wohlhabende Klientel. Aber WOHA wendet die selben Entwurfsprinzipien auch im Kleinen und im sozialen Wohnungsbau an.

Fotos: Patrick Bingham-Hall
 


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