Gestern wurde nach drei Jahren Bauzeit am Donaukanal in Wien das neue „Sofitel Vienna Stephansdom” eröffnet (siehe BauNetz-Meldung vom 26. Januar 2010 zum Richtfest). Wie eine Skulptur ragt das Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel 75 Meter in die Höhe und neigt dem gegenüberliegenden Media-Tower mit seinem charakteristisch gekippten Winkel entgegen. Zusammen sollen die Türme ein neues, architektonisches Tor zur Leopoldstadt bilden.
Außen wie innen wurde der Neubau von dem Pariser Atelier Jean Nouvel gestaltet – dabei hat sich der Franzose Verstärkung von mehreren Künstlern geholt. Die Schweizer Künstlerin Elisabeth Charlotte Rist, besser bekannt unter dem Künstlernamen Pipilotti Rist, hat, wie unschwer zu sehen, die knallbunte Deckenbeleuchtung entworfen. Patrick Blanc schuf auf einer Stahlkonstruktion vor einer benachbarten Feuerwand einen vertikalen Garten. Für die künstlerische Gestaltung der Hotelzimmer waren die Franzosen Alain Bony und Henri Laboile verantwortlich: Sie verschönerten die Wände dezent, unter anderem mit Texten.
Wie so oft bei Nouvel spielt das Licht beziehungsweise dessen Reflexionen eine wichtige Rolle: Je nach Himmelsrichtung haben die Fassaden eine andere monochrome Farbgebung – grau im Süden, schwarz im Westen, weiß im Norden und transparent im Osten. Die 182 Zimmern und Suiten, die übrigens zwischen 250 und 3.000 Euro pro Nacht kosten, stellen eine Fortsetzung der Fassade dar. Die insgesamt drei Zimmertypen sind auch jeweils komplett monochrom gestaltet: weiße Räume im Norden, graue im Süden und drei schwarze im Westen. An den Wänden hängen keine Bilder, denn als solche dienen die Fenster mit dem Ausblick auf Wien.
Der Hotelneubau wird erst im März 2011 vollständig eröffnet, gestern feierte man im „Sofitel“ das so genannte „Soft Opening“. Bereits im Betrieb ist das Design-Kaufhaus „Stilwerk“, das die unteren vier Etagen des Neubaus bespielt.
Zum Thema:
Zum Gespräch mit Patrick Blanc auf www.designlines.de
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gnoot lasser | 16.12.2010 15:18 Uhrhotelbau
für einen hotelbau sehr gelungen. vor allem die farbige gestaltung des vorsprunges am eingang ist ein schöner effekt. insgesamt eine schöne "ugly form".
ich denke, was den eindruck hier trübt sind die wirklich schlechten selfmade-fotos.