Klein und windschief steht das Haus zwischen den fliesenverzierten Fassaden seiner Nachbarn. Der Titel Armazém bezieht sich auf die ehemalige Nutzung des Gebäudes als Eisenwarenlager, doch der modern gestaltete Eingang und die großzügige Verglasung des obersten Geschosses deuten auf die neue Funktion hin: Die portugiesischen Architekten Pedra Líquida (Porto) verwandelten das alte Gemäuer in ein geradezu luxuriös ausgestattetes Hotel im Zentrum von Porto.
Von außen erahnt man kaum, dass das Hotel über sechs Ebenen um einen Lichthof herum in die Höhe wächst – bis zur spektakulären Aussicht über die Altstadt. Die effektive Nutzung des Grundstückes wurde möglich, indem über den Grundmauern und hinter der historischen Fassade eine neue Konstruktion entstand, die mit Sichtbeton, Holzverkleidung und großen Fenstern die unregelmäßigen Natursteinmauern kontrastiert. Eine filigrane Treppe neben dem Lichthof macht diese Vertikalität erfahrbar. Vertikal verlaufen hier auch die Materialstrukturen: die Stahlstäbe des Geländers, die Holzverkleidung und die Schalung des Sichtbetons.
Nach der Material- und Strukturmixtur im Treppenhaus erwartet die Besucher in den Zimmern eine wohltuende Ruhe. Beton, Holz und Corten-Stahl sind auch hier präsent, werden aber flächig und minimalistisch eingesetzt und durch monochrom-graue Einbauschränke ergänzt. Einbaumöbel wie eine Trittleiter zum Dachfenster mit integrierten Schubladen und frei stehende Badewannen und Waschtische machen jedes Zimmer zu einem Unikat. (dd)
Fotos: José Campos
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yum | 23.02.2017 17:40 Uhrsuper
Hammer, richtig toll, weiter so.